Ein-Freund-Regel für Kinder und Jugendliche Wie ein Homburger Mediziner gegen strengere Kontaktbeschränkungen kämpft

Saarbrücken · Dürfen Kinder in ihrer Freizeit bald nur noch einen Freund treffen? Der Homburger Mediziner Arne Simon hält das für einen großen Fehler. Schulen und Kitas sind in seinen Augen keine Infektionsherde.

 Viele Kinder könnten vereinsamen, wenn die Ein-Freund-Regel beschlossen wird.

Viele Kinder könnten vereinsamen, wenn die Ein-Freund-Regel beschlossen wird.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Mehr als acht Monate sind vergangen, seitdem Schulen und Kitas im Saarland wegen der Corona-Pandemie schließen mussten. Ausgerechnet am Freitag, dem 13. März, verkündete die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) die schicksalshafte Nachricht, über die sich selbst die Schüler, die fortan zuhause bleiben durften, nicht wirklich freuen konnten. Angesichts des damaligen Informationsstands sei es rückblickend die richtige Entscheidung gewesen, sagte die Ministerin am Donnerstag bei einer Diskussionsrunde mit zwei Kinderärzten. Doch das digitale Lernen könne nie den direkten Kontakt untereinander ersetzen, fuhr Streichert-Clivot fort. Sie betonte, vor dem Hintergrund der Erfahrungen im Frühjahr bleibe die oberste Prämisse, Schulen und Kitas als „Anker der Stabilität“ so lange wie möglich offen zu halten.