Welker kommende Woche vor Gericht „Llama 38 Special CTG“: Revolver bei GIU-Geschäftsführer gefunden – Welker: Waffe gehört nicht mir

Update | Saarbrücken · Dem beurlaubten GIU-Geschäftsführer Martin Welker wird unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen. Kommende Woche soll es zum Prozess kommen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen GIU-Geschäftsführer Welker

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen GIU-Geschäftsführer Welker

Foto: BeckerBredel

Der beurlaubte Geschäftsführer der Saarbrücken Wirtschaftsförderung GIU, Martin Welker, muss sich ab kommendem Freitag wegen illegalen Waffenbesitzes vor Gericht verantworten. Das bestätigte das Amtsgericht Neunkirchen auf SZ-Anfrage. Die Waffe sei im vergangenen Jahr bei einer Hausdurchsuchung in Welkers Neunkircher Anwaltskanzlei in einem Safe entdeckt worden.

Welker: Nicht meine Waffe

Wie die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegenüber der SZ mitteilte, soll es sich um einen Trommelrevolver des Typs „Llama 38 Special CTG“ handeln.

Laut SR bestreitet Welker, dass es sich um seine Waffe handle. Er habe den Revolver lediglich für eine Mandantin verwahrt.

Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro beantragt

Die Hauptverhandlung findet laut Amtsgericht Neunkirchen am Freitag, 2. Dezember, um 9.30 Uhr statt, Zeugen sind nicht geladen. Auf die Frage, ob Welker persönlich zu dem Verfahren erscheinen müsse, antwortete ein Gerichtssprecher der SZ: „Ich gehe davon aus, dass er persönlich erscheinen wird.“

Nach SZ-Informationen ist in dem Verfahren wegen des Vorwurfs des vorsätzlichen unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe am 22.11.2021 ein Strafbefehlsantrag beim Amtsgericht Neunkirchen gestellt worden. Die Staatsanwaltschaft hat demnach eine Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro beantragt. Welker hat dagegen Einspruch eingelegt – daher kommt es zum Prozess.

Welker im Zentrum weiterer Ermittlungen

Im Zuge der Ermittlungen wegen angeblicher Absprachen beim Bau des Saarbrücker Ludwigsparkstadions soll es nach bestätigten SZ-Informationen im April 2021 eine Hausdurchsuchung durch die Steuerfahndung in einem Anwesen Welkers gegeben haben. Dabei wurde auch ein Koffer mit Bargeld in Höhe von 389 000 Euro gefunden, wie Welker der SZ bestätigt hatte. Ihm wird vorgeworfen, illegale Absprachen bei der Vergabe eines Bauauftrags mit dem Geschäftsführer des Eppelborner Bauunternehmens A. Gihl GmbH, Martin Gihl, getroffen zu haben. Welker wirft Gihl nun vor, einen Umschlag mit den 389 000 Euro unbemerkt bei ihm deponiert zu haben.

Gegen Welker wurde nach SZ-Informationen in der Vergangenheit bereits Anklage wegen Steuerhinterziehung am Landgericht erhoben. Er soll über Jahre hinweg keine Steuererklärung abgegeben haben. In diesem Zusammenhang wurde wohl die Steuerfahndung auf ihn aufmerksam. Die Anklage wurde, so heißt es, vorerst wieder zurückgezogen, um sie zu ergänzen.

Stadtrat: SPD und Grüne fordern Konsequenzen

Im Lichte der neuesten Entwicklungen forderte die SPD-Stadtratsfraktion Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) dazu auf, Konsequenzen zu ziehen. „Wir erwarten, dass Herr Conradt, in seiner Funktion als Vorsitzender, dem Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Dienstag den Vorschlag unterbreitet, das Vertragsverhältnis mit Herrn Welker zu kündigen“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Mirco Bertucci.

Ähnlich äußerte sich auch die Stadtratsfraktion der Grünen: „Die heutige Nachricht über mutmaßlichen illegalen Waffenbesitz, weswegen sich Martin Welker vor Gericht verantworten muss, fügt sich in eine Reihe schier unglaublicher Vorwürfe ein“, erklärten die Fraktionsvorsitzenden Claudia Schmelzer und Jeanne Dillschneider. Man erwarte von Conradt, bei der für Dienstag anberaumten Sondersitzung des Aufsichtsrates der GIU den Aufsichtsratsmitgliedern vorzuschlagen, das Vertragsverhältnis mit Welker zu kündigen.

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