Falscher Doktor? Linken-Vize äußert sich zu Vorwürfen

Saarbrücken/Wadgassen · Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Andreas Neumann wegen Titelmissbrauchs. Er ist „verwundert“.

 Andreas Neumann, stellvertretender Landesvorsitzender der Linken.

Andreas Neumann, stellvertretender Landesvorsitzender der Linken.

Foto: BeckerBredel

Der stellvertretende Landesvorsitzende der Linken, Andreas Neumann, hat sich zu dem Vorwurf geäußert, er führe zu Unrecht einen Doktortitel. Er müsse die konkreten Vorhaltungen abwarten, schrieb Neumann der SZ. „Die mir bislang nur durch die Presse bekannten Informationen verwundern mich bislang eher.“

Ansonsten werde er sich zu dem laufenden Verfahren nicht weiter äußern, „selbstredend“ aber der entsprechenden Stelle – gemeint ist sicherlich die Staatsanwaltschaft – Rede und Antwort stehen. Neumann: „Ich gehe davon aus, dass sich am Ende das positive Ergebnis des Kultusministeriums von 2005/6 bestätigen wird.“

Das Kultusministerium hatte Neumann 2006 schriftlich bestätigt, dass er den Doktortitel führen darf, da der von ihm angeblich an der Universität Lancaster in England erworbene akademische Grad  Ph.D. in Computer Science  mit dem deutschen Abschluss Doktor der Informatik vergleichbar sei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Neumann wegen möglichen Titelmissbrauchs, nachdem das Wissenschaftsministerium den Verdacht hatte, dass es sich bei der Urkunde der Uni Lancaster um ein unechtes Dokument handelt. Eine Materialsammlung, die in der Partei kursiert, und auch eine Stellungnahme eines Professors der Universität Lancaster („... this is a fake“) enthält, war wohl der Auslöser für die Ermittlungen des Wissenschaftsministeriums und nun der Staatsanwaltschaft.

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