Oskar Lafontaine soll Partei verlassen Maximale Eskalation vor Linken-Parteitag

Saarbrücken · Oskar Lafontaine war mal die Galionsfigur der Saar-Linken. Doch der Landesvorstand will ihn nicht mehr in der Partei haben. Warum?

 Oskar Lafontaine will alles dafür tun, dass am Sonntag der Landesvorsitzende der Linken, Thomas Lutze, nicht zum Spitzenkandidaten für den Bundestag gewählt wird. Er hält ihn für einen Betrüger.

Oskar Lafontaine will alles dafür tun, dass am Sonntag der Landesvorsitzende der Linken, Thomas Lutze, nicht zum Spitzenkandidaten für den Bundestag gewählt wird. Er hält ihn für einen Betrüger.

Foto: Oliver Dietze

Als sich die Linken-Landesspitze am Samstag unter freiem Himmel in der Neunkircher Freizeitanlage „Robinsondorf“ trifft, ist die Stimmung aufgebracht. Wütend sind sie auf Oskar Lafontaine und dessen Stellvertreterin im Landtag, Astrid Schramm, die immer wieder öffentlich „Betrügereien“ von Landeschef Thomas Lutze anprangern. Kurzzeitig steht in Neunkirchen sogar ein Parteiausschlussverfahren gegen Lafontaine zur Debatte. Dafür gibt es letztlich zwar keine Mehrheit. Doch allein, dass mehrere Vorstandsmitglieder diesen Antrag stellen, zeigt, wie sich die Partei in den vergangenen Jahren verändert hat. Heute gilt der 77-Jährige in der Parteispitze nicht mehr als Stimmenfänger, sondern als unerwünschte Person, die sich gefälligst vom Acker machen soll.