Debatte um Lockerung des Verkaufsverbots an Sonntagen Linke lehnt mehr verkaufsoffene Sonntage ab

Saarbrücken · In der Debatte um mehr verkaufsoffene Sonntage im Saarland hagelt es nun Kritik von der Linksfraktion im saarländischen Landtag. „Zuerst wurde den ‚systemrelevanten‘ Verkäuferinnen und Verkäufern in der Corona-Krise applaudiert, statt sie besser zu bezahlen, und jetzt sollen sie nach dem Willen der Arbeitgeber an noch mehr Sonntagen arbeiten.

Das wäre ein völlig falsches Signal“, sagt Jochen Flackus, der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion. Öknomisch würden zusätzliche Öffnungszeiten keinen Sinn machen. Sie führten nicht automatisch zu mehr Umsatz, „denn jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden“, sagt Flackus. Die Linksfraktion fordert vielmehr höhere Löhne und Renten. „Nur wenn die Menschen wieder mehr Geld in den Portemonnaies haben, wird die Nachfrage steigen.“

Die FDP im Saarland hingegen begrüßt eine Lockerung des Verkaufsverbots an Sonn- und Feiertagen und spricht sich für mehr verkaufsoffene Sonntage aus. „Die Corona-Krise war ein harter Schlag für den stationären Handel. Viele Geschäfte mussten schließen oder stehen vor dem Aus, was zu Arbeitsplatzverlusten und zu einer Verödung der Innenstädte führt“, sagt die stellvertretende Landesvorsitzende Angelika Hießerich-Peter. Mehr verkaufsoffene Sonntage könnten die Konjunktur in den Innenstädten belegen.

Der Handelsverband im Saarland und einige Unternehmen hatten angeregt, zusätzlich zu den vier erlaubten verkaufsoffenen Sonntagen im Saarland das Verkaufsverbot an Sonn- und Feiertagen zu lockern (wir berichteten).

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