Debatte im saarländischen Landtag Land wünscht Stilllegung des AKW Cattenom
Saarbrücken · Fraktionen im Saar-Landtag fordern ein Ende der Atomenergie. Die Linke scheitert trotzdem mit ihrem Antrag.
Im Ziel sind sich die Fraktionen im Saar-Landtag einig: Das Atomkraftwerk Cattenom müsse abgeschaltet werden. Die Links-Fraktion hat am Mittwoch einen dementsprechenden Antrag eingereicht, mit dem sie letztlich aber scheitert. Der französische „Pannenreaktor“ nahe der saarländischen Grenze bedrohe die Großregion, sagt Linken-Abgeordnete Barbara Spaniol. „Atomkraft ist gefährlich und zerstörerisch, eine solche Technologie darf keine Zukunft haben.“ Sie sei auch nicht „sauber“, bedenke man, dass sie zig Tausende Tonnen radioaktiven Müll produziere. Wohlgleich könne das Kraftwerk nicht „auf Kommando abgeschaltet werden. Wir müssen mit Frankreich verhandeln. Vom Bund kommt da zu wenig.“
Der Betrieb eines Atomkraftwerks „ist eine Belastung für die Umwelt“, stimmt Hans-Peter Kurtz (SPD) zu. Er sei nicht CO2-neutral. Die Technik verursache unlösbare Probleme wie den Atommüll. „Wir stimmen den Linken aber nicht zu“, da es bereits viele Initiativen gebe, das Atomkraftwerk stillzulegen. „Dafür braucht es keinen Antrag der Linken“, so Kurtz.
Ähnlich äußert sich Stephan Thielen (CDU). „Ich wünsche mir, dass das AKW so bald wie möglich abgeschaltet wird.“ Aber es stehe nun mal nicht in Deutschland. Eine Stilllegung könne nur im Konsens mit Frankreich und anderen Ländern erfolgen. „Wir brauchen eine vernünftige Diplomatie“, die er in dem Linken-Antrag nicht erkenne, so Thielen.
Es brauche Alternativen, betont AfD-Fraktionschef Josef Dörr. „Ohne die, wird man die Forderung, Cattenom abzuschalten, nicht abnehmen.“