8-Jähriger musste zurück in erste Klasse Bübinger Eltern kritisieren im „Spiegel“ Zustände an Saar-Schule

Saarbrücken · Kein Unterricht, eine aufgeteilte Klasse: Eltern haben die Zustände an einer Grundschule in Bübingen bereits vor Monaten angeprangert. Mittlerweile hatte der ausgefallene Unterricht Folgen für die Schüler.

Schüler einer Grundschule (Symbolbild). Wegen Personalmangels fallen oft Unterrichtsstunden aus.

Schüler einer Grundschule (Symbolbild). Wegen Personalmangels fallen oft Unterrichtsstunden aus.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Es sei nur noch Frustration gewesen, so beschreibt Martina Hehn im Magazin „Spiegel“ die Situation für Schüler und Eltern an einer Grundschule in Saarbrücken-Bübingen. Ihr achtjähriger Sohn Max ging dort in die zweite Klasse. Ging, denn Ende Januar wechselte Max erneut in die erste Klassenstufe.

Er kam mit dem Lernstoff nicht mehr hinterher. Der Wechsel ist die Folge von wochenlangem Unterrichtsausfall – und Max ist nicht allein betroffen. Mit ihm wechselten laut „Spiegel“ noch zwei weitere Kinder von der zweiten in die erste Klassenstufe.

Grundschule in Bübingen: Eltern schreiben Brandbrief an Streichert-Clivot

Mittlerweile ist der Unterricht wieder gesichert, aber wochenlang seien Lehrer krank gewesen, wochenlang habe es entweder keinen Unterricht gegeben, oder die Kinder der zweiten Klasse wurden aufgeteilt und mussten im Unterricht der ersten oder dritten Klassenstufe sitzen und eigene Arbeitsblätter bearbeiten, kritisiert die Mutter. Überhaupt gab es häufig Lernstoff, den die Kinder selbstständig erarbeiten mussten.

Dies sei für so junge Schüler nicht machbar, beklagt Sascha Hilgert, Architekt und Vater einer Tochter, die ebenfalls die zweite Klasse der Grundschule in Bübingen besucht. Deshalb hatte er gemeinsam mit weiteren Eltern bereits im Dezember 2022 einen Brandbrief an Saar-Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) verfasst (wir berichteten). „Seit diesem Schuljahr kämpft unsere (zweite) Klasse und unsere ganze Schule mit massivem Lehrermangel. Wir als Eltern sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir das so nicht mehr hinnehmen werden“, schrieb unter anderem Sascha Hilgert stellvertretend für die Bübinger Eltern der Klasse 2.1.

Grundschule in Bübingen: So reagierte das Bildungsministerium

Parallel startete die Elternvertretung eine Petition, damit unter anderem pädagogische Fachkräfte einspringen. Das Bildungsministerium reagierte im Dezember und stellte pädagogische Fachkräfte aus der Nachmittagsbetreuung zur Verfügung. Auch sei eine Vertretungslehrerin an die Grundschule gekommen.

Doch bereits im Januar schien von den Verbesserungen nicht mehr viel übrig geblieben zu sein. Wie Sascha Hilgert damals dem SR berichtete, habe eine Lehrerin um Versetzung gebeten und die Mittel für die pädagogischen Fachkräfte seien ausgelaufen.

Inzwischen sei der Unterricht zwar wieder gesichert, berichten die Eltern nun im aktuellen „Spiegel“-Bericht. Doch für Kinder wie den 8-jährigen Max kam das bereits zu spät.

Transparenzhinweis: In einer früheren Version wurde berichtet, dass die Vertretungslehrerin um eine Versetzung gebeten hatte. Das haben wir korrigiert. Eine andere Lehrerin hatte um Versetzung gebeten.

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