Landtagswahl im Saarland Nach seiner Warnung vor einer Ampel im Saarland – SPD und Grüne schießen gegen Tobias Hans

Saarbrücken · Mit scharfen Worten reagiert Saar-SPD-Generalsekretär Christian Petry auf die Äußerung des CDU-Spitzenkandidaten im saarländischen Landtagswahlkampf. Der Sozialdemokrat wirft dem Regierungschef Planlosigkeit vor. Darauf meldet sich der christdemokratische Generalsekretär Markus Uhl zu Wort.

Lisa Becker, die Vorsitzende der saarländischen Grünen.

Lisa Becker, die Vorsitzende der saarländischen Grünen.

Foto: BeckerBredel

Etwas mehr als drei Wochen vor der Landtagswahl im Saarland nimmt der Wahlkampf an Härte zu. So reagiert der Generalsekretär der saarländischen SPD, Christian Petry, auf Medienäußerungen des CDU-Spitzenkandidaten Tobias Hans. Der hatte wiederholt für eine Fortführung der großen Koalition geworben und vor einer Ampel wie auf Bundesebene gewarnt.

Landtagswahl Saarland: Nach Ampel-Warnung – SPD schießt gegen Hans
Foto: dpa/Jörg Carstensen

„Vor lauter Verzweiflung schlägt die CDU Saar jetzt wild und mit haltlosen Unterstellungen um sich“, lässt Petry mitteilen. Statt Vorschläge für das Regierungshandeln zu machen, kopiere die Union „Strategien vergangener Wahlkämpfe, die nicht mehr zeitgemäß sind“.  Für den Sozialdemokraten seien dies „deutliche Zeichen eigener Planlosigkeit und leicht zu durchschauen“.

Landtagswahl Saarland: Nach Ampel-Warnung – SPD schießt gegen Hans
Foto: dpa/Oliver Dietze

Angesichts der globalen Unsicherheiten und gerade jetzt mit dem Krieg in der Ukraine schürten die Christdemokraten Ängste. Dies sei einer Regierungspartei unwürdig, kritisiert der SPD-Generalsekretär. „Die CDU und Tobias Hans sollten besser beantworten, ob sie auch als Juniorpartner einer große Koalition zur Verfügung stünden.“

Hans hatte seine Warnung vor einer Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen damit begründet, „dass das Leben im Saarland teurer wird“. Außerdem fürchte er um Arbeitsplätze, gerade in der Automobilindustrie. 

Nach den aktuellsten Meinungsumfragen liegt die SPD mit ihrer Spitzenkandidatin, der bisherigen stellvertretenden Ministerpräsidentin  Anke Rehlinger, im Saarland vor der CDU und Hans. Die Menschen im Saarland wählen am 27. März einen neuen Landtag. 

Auch die Grünen im Saarland wehren sich gegen die Ampel-Spitze von Hans

Lisa Becker, Spitzenkandidatin der Partei Die Grünen,  sagt: „Die Große Koalition hat in den vergangenen zehn Jahren das Saarland mehr verwaltet als regiert: Die negativen Folgen sind gerade für den Wirtschaftsstandort offensichtlich. Das Saarland braucht Veränderung, wenn wir Arbeitsplätze und Wohlstand an der Saar sichern wollen.“

Dass Hans nun vor einem Ampel-Schreckgespenst als neuer Regierungskonstellation warne, sei wohl auf die aktuellen Umfragewerte zurückzuführen. „Koalitionsdebatten und Fehlinformationen sollen offenbar über die nicht vorhandene Zukunftsagenda der CDU hinwegtäuschen.“

Auch CDU-Saar-Generalsekretär Markus Uhl äußert sich

Unterdessen wehrt Markus Uhl die Vorwürfe insbesondere seitens seines SPD-Amtskollegen Petry ab. Demnach hält der CDU-Saar-Generalsekretär die sozialdemokratische Aufforderung an die Union, Juniorpartner in einer nächsten großen Koalition zu werden für „geradezu irrwitzig“. Vielmehr halte sich die SPD alle Koalitionsoptionen offen. Die CDU sei „die einzige Partei, die klar sagt, was sie bei einem Wahlsieg tut: Stabilität und klare Verhältnisse gibt es nur mit der CDU und der Fortsetzung der CDU-geführten großen Koalition“. Die SPD im Land werde wohl  bei einem Wahlsieg „dem Druck ihrer Bundespartei zur Bildung einer weiteren Ampel nachgeben“, prognostiziert Uhl.

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