Wirbel um Saar-Innenminister Will Klaus Bouillon mit seinen Zuwanderungsthesen im AfD-Terrain wildern?
Meinung | Saarbrücken · Klaus Bouillon (74, CDU) hat als Saar-Innenminister nach der Landtagswahl wohl wenig Chancen, sein Amt zu behalten. Egal in welchem Kabinett. Jetzt schärft er kurz vor dem politischen Karriereende der Saar-CDU die rechte Kante.

Der saarländische Innenminister Klaus Bouillon
Foto: imago images/BeckerBredel/BeckerBredel via www.imago-images.deDer ehemalige St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon hat eine erstaunliche Wandlung vollzogen. Im Jahr 2015, als tausende Geflüchtete vor allem aus Syrien auch im Saarland ankamen, gab er noch den humanitären Macher, verlegte sein Büro in die Landesaufnahmestelle in Lebach, um dort die Verteilung der Neuankömmlinge federführend zu organisieren. Doch die Linie von Angela Merkel, die sich während ihrer Amtszeit als Kanzlerin auf die Seite der Geflüchteten stellte, mit dem Satz „Wir schaffen das“, hat Bouillon längst verlassen. Sein Umgang mit den tausenden Syrerinnen und Syrern im Saarland, die nach sechs Jahren guter Integration im Saarland eingebürgert werden wollen, spricht Bände. Statt diese Menschen, die gut Deutsch sprechen, einen Arbeitsplatz haben und sich in Vereinen engagieren, zu Saarländerinnen und Saarländern zu machen, verlangt Bouillon immer neue Identitätsnachweise.