Resolution Saar-Landtag macht sich gegen Antisemitismus stark

Saarbrücken · Die Abgeordneten haben am Mittwoch einstimmig eine Erklärung gegen Judenfeindlichkeit verabschiedet.

Landtag im Saarland verabschiedet Resolution gegen Antisemitismus
Foto: dpa/Arne Dedert

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, 700 jüdisches Leben im Saarland, 75 Jahre Synagogengemeinde im Saarland: Der saarländische Landtag hat dies zum Anlasse genommen, eine Resolution gegen Antisemitismus auf den Weg zu bringen. Am Mittwoch stimmten die Abgeordneten aller Fraktion für den entsprechenden Antrag der Regierungskoalitionen von CDU und SPD.

„Wir sind froh und dankbar, dass jüdisches Leben nach dem Schrecken der Schoah heute wieder ein wichtiger Teil des Saarlandes ist“, sagte CDU-Fraktionschef Alexander Funk. Es sei ein großes Geschenk, dass das jüdische Leben mit seiner Kultur und Religion im Saarland feste Wurzeln haben. Ulrich Commerçon, SPD-Fraktionschef, ist dankbar für die „lebendige jüdische Gemeinde“ hierzulande und betonte, dass man sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen müsse. Diese Verantwortung „ist Teil unserer Gegenwart und muss es bleiben“. Wer aus der Geschichte nicht lerne, könne die Zukunft nicht gestalten, sagte Linke-Fraktionschef Oskar Lafontaine.

„Bestürzt“ zeigten sich alle Fraktionen über die Zunahme von Antisemitismus. Angriffe auf jüdisches Leben dürften nicht toleriert werden. Es sei „kein Platz für Hass und Hetze“, sagte AfD-Fraktionschef Josef Dörr.

Lafontaine sprach sich zudem dafür aus, an der Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten festzuhalten.  „Ein Kampf gegen Antisemitismus ist erfolgreich, wenn er zugleich ankämpft gegen Gleichgültigkeit gegenüber Mitmenschen. Wer Mitleid mit einem getöteten Kind in Israel hat, muss auch Mitleid haben mit getöteten Kind in Palästina.“

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