Kommentar Hans fängt die Windhunde ein

Das Windhundprinzip biete gleiche Chancen für alle Impfberechtigten. Das sagte Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann. Wer als Erster anruft, oder zuerst im Netz klickt, bekommt einen der seltenen Impftermine.

Michael Kipp

Michael Kipp

Foto: SZ/Robby Lorenz

Das sei doch eine ganz einfache Gerechtigkeit  – die aber keine ist. Das erkannte am Montag auch Ministerpräsident Tobias Hans, der das Windhunderennen seiner CDU-Parteifreundin Bachmann stoppte. Derzeit sind die über 80-Jährigen berechtigt, sich anzumelden. Über Telefon. Oder im Internet, in dem diese Generation bekanntlich wie Windhunde unterwegs ist – also fast gar nicht. Aber zur Not könnten ja die Kinder oder die Enkel helfen, wenn es technisch nicht so klappe, hieß es. Aber für die, die alleine sind, gibt es keine Hilfe, die müssen noch warten. Nur auf was? Auf mehr Impfstoff, auf mehr Termine? Ja. Und natürlich auf eine freie Leitung bei der Hotline. Wenn sie jetzt dort überhaupt noch anrufen, wenn sie bereits mehrfach nicht durchgekommen sind. Was die größte Katastrophe wäre. Daher hat Hans die Windhunde eingefangen und Bachmann mehr Leute an die Hotline  gesetzt. Auf dass die Chance, einen Termin zu ergattern, wieder steigt.

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