Krieg in der Ukraine Hotel-Dachverband will Unterkünfte für Flüchtlinge bereitstellen – so soll es im Saarland ablaufen

Saarbrücken · Zahlreiche Privatinitiativen gibt es bereits. Doch niemand weiß, wie viele Wohnungen für Menschen noch gebraucht werden, die vor dem Krieg aus ihrer Heimat fliehen. Um gewappnet zu sein, haben sich Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), des Städte- und Gemeindetages sowie des saarländischen Innenministeriums auf eine Vorgehensweise geeinigt.

Krieg in der Ukraine: Unterkünfte für Flüchtlinge im Saarland von Dehoga-Mitgliedern
Foto: Ruppenthal

Bislang rechnen die Verantwortlichen damit, dass wegen des Krieges in der Ukraine wöchentlich bis zu 500 Flüchtlinge das Saarland erreichen. Dabei handelt es sich aber nur um grobe Schätzungen. Wie viele Heimatvertriebene tatsächlich die Region erreichen, ist ungewiss. Es hängt auch davon ab, wie lange die Kämpfe noch dauern und wie sie sich die russischen Truppen in der Ukraine ausbreiten.

Schon jetzt stellten viele Saarländer auf Privatinitiative Unterkünfte bereit. Doch Experten beim saarländischen Innenministerium, welches für die Aufnahme und Unterbringung zuständig ist, gehen davon aus, dass das bisherige Angebot nicht ausreicht.

Darum kamen Vertreter des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Saar sowie des Städte- und Gemeindetages im Land zusammen. In einem anschließenden Mitgliederschreiben kündigt Dehoga-Hauptgeschäftsführer Frank C. Hohrath an, dass eine Meldeplattform im Internet geschaffen werden soll. Hier können Dehoga-Mitglieder dann ihre Angebote eintragen. Als Vorbild könnte ein entsprechendes Tableau dienen, das der hessische Landesverband seinen Mitgliedern anbiete. Die Vorbereitung dieses Meldeportals wolle das Innenministerium schnellstmöglich in Angriff nehmen, berichtet Hohrath auf SZ-Nachfrage.

Die Landesregierung strebe an, größere Einheiten anzumieten. Gebäude ab 100 Betten würden angepeilt, heißt es in dem Dehoga-E-Mail-Rundschreiben. Städte und Gemeinden seien an kleineren Einheiten interessiert. Damit sollen die Ankömmlinge von der zentralen Aufnahmestelle in Lebach auf die Kommunen verteilt werden. In erster Linie seien es zurzeit Mütter mit ihren Kindern, die im Saarland ankommen. 

Der Städte- und Gemeindetag koordiniere die Arbeit auf kommunaler Ebene. Deren Chef Hermann Josef Schmidt sagte nach dem Treffen, dass sich alle Beteiligten auf gemeinsame Hilfe für die ukrainischen Flüchtlinge geeinigt hätten. 

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