Kommentar zur Betreuung in Kitas im Saarland Land öffnet statt einzuschränken

Appellieren – und die Politik ist fein raus. Sie fordert Eltern auf, ihre Kinder privat zu betreuen. Lässt aber zu, dass sie sie in die Kita geben, wenn das private Betreuen nicht möglich ist. Statt klarer Vorgaben gilt Freiwilligkeit.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Foto: SZ/Robby Lorenz

Damit schiebt die Landesregierung die Verantwortung auf die Eltern ab. Und die nehmen den Kita-Platz in Anspruch, zumal sie nicht begründen müssen, warum ihre Kinder ihn brauchen. Die Regierung schränkt damit nicht ein. Im Gegenteil: Sie öffnet. Die Kitas sind de facto nicht geschlossen. Die Gewerkschaft spricht von einer derzeitigen Auslastung von bis zu 90 Prozent. Das ist kein eingeschränkter Regelbetrieb. Das ist der Regelbetrieb. Kontakte reduziert das Land so nur bedingt. Und was wurde aus dem Regierungs-Credo, Kinder möglichst nicht von der Risikogruppe Großeltern betreuen zu lassen? Wie sehr hatten Ministerpräsident und Bildungsministerin im vergangenen Jahr appelliert, eben das nicht zu tun. Jetzt haben sie Ausnahmen in der Verordnung dafür geschaffen. Betreuungsgemeinschaften auch mit Risikogruppem sind möglich. Aber natürlich hat die Regierung bereits an Oma und Opa appelliert, das zu unterlassen. Damit ist man ja fein raus.

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