Kommentar Chaos-Kommunikation zur Corona-Politik im Saarland

Meinung · Die Landesregierung wollte Verunsicherung vermeiden und hat mal wieder Verwirrung gestiftet. Das Gesundheitsministerium agierte bei den Corona-Zahlen erkennbar unprofessionell. In Krisen ist derartige Chaos-Kommunikation gefährlich.

Kommentar: Chaos-Kommunikation zu Corona-Politik im Saarland
Foto: SZ/Lorenz, Robby

Dass Monika Bachmann (CDU) anderen bei der Impfung den Vortritt gelassen hat, ist menschlich ein feiner Zug, aber politisch für eine Gesundheitsministerin ein problematisches  Signal. Das Gegenteil von „gut“ bleibt auch in der Pandemie oft „gut gemeint“. An solchen Ansätzen fehlt es seit Beginn nicht. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) wollte Ordnung in den Schulbetrieb bringen, schaffte es mit ihrem Zick-Zack-Kurs aber regelmäßig nur Schüler, Eltern oder Lehrer gegen sich aufzubringen. Innenminister Klaus Bouillon (CDU) wollte mit Schlagbäumen Coronaviren abwehren und hat dabei der deutsch-französischen Freundschaft einen Schlag versetzt. Und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD)  setzte auf einen ordnungspolitischen Amoklauf eines Werbeverbots, statt den Einzelhändlern wirklich zu helfen. Aktionismus und missglückte Kommunikation überlagern auch, dass  Testungen und Impfungen zumindest im bundesweiten Vergleich sehr gut laufen.