Interner Bericht der Kliniken „Kritische Größe erreicht“- So viele Patienten mit einer Corona-Infektion sind im Saarland in stationärer Behandlung

In den Kliniken im Saarland ist die Zahl der Corona-Patienten sprunghaft angestiegen. Zugleich fällt immer mehr Personal aus. Die Belastung habe eine „kritische Größe“ erreicht, warnt die Saarländische Krankenhausgesellschaft (SKG).

Kliniken Saarland: Viele Patienten mit Corona-Infektion in Behandlung
Foto: dpa/Fabian Strauch

393 Patienten mit einer Corona-Infektion befinden sich im Saarland in stationärer Behandlung. Das meldete das Gesundheitsministerium am Dienstag. Das bedeutet einen Sprung um 73 Patienten gegenüber dem Vortag. Nach Angaben von Thomas Jakobs, dem Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG), handelt es sich um den „höchsten Wert“ seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020.

„Die Belastung der Krankenhäuser hat jetzt eine kritische Größe erreicht“, sagte Jakobs. Er spricht von einer „Kombination der Belastungen“. Denn: „Das einsatzfähige Personal wird immer knapper.“ Gegenwärtig sind 488 Mitarbeiter der Krankenhäuser an Covid-19 erkrankt. Zum Vergleich: Zum Jahreswechsel lag diese Zahl bei 74. Auch bei den Beschäftigten, die nach einem positiven Corona-Test ohne Symptome oder in Quarantäne sind, gab es einen Anstieg von zehn auf 177.

Anders als in früheren Wellen der Pandemie stehen im Moment nicht die Intensivstationen der Kliniken im Fokus, sondern die sogenannten Normalstationen. Weniger als zehn Prozent der Hospitalisierten bedürfen einer intensivmedizinischen Behandlung. Im Moment liegt die Zahl der Schwerkranken bei 33. Allerdings sagt Jakobs: „Jeder Corona-Patient ist ein Alarmzeichen.“ Zugleich betonte der SKG-Geschäftsführer, die Versorgungssicherheit sei weiter gewährleistet.

Corona im Saarland am 3. Dezember: die Inzidenz in allen Landkreisen
9 Bilder

Die Corona-Fallzahlen für das Saarland im Überblick

9 Bilder
Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Zuletzt hatten die Kliniken ans Ministerium gemeldet, dass die Auswirkungen der Omikron-Variante „nicht so umfassend wie ursprünglich befürchtet“ seien. In diesem Zusammenhang hatten sie „nach mehreren Wochen intensiver Beobachtung“ außerdem festgestellt, dass die meisten der registrierten Fälle in den Kliniken „mit Corona und nicht wegen Corona“ eingewiesen worden seien. Das geht aus einem internen Bericht hervor, der unserer Zeitung vorliegt. Zuerst hatte der SR darüber berichtet. Dem Vernehmen nach sollen die Krankenhäuser ihre Einschätzung der Lage aufgrund der ansteigenden Zahlen zwischenzeitlich geändert haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort