300 Anträge im Jahr erwartet So fördert das Saarland Kinderwunschbehandlungen bald finanziell

Saarbrücken · Rund jedes zehnte Paar ist ungewollt kinderlos. Doch eine Kinderwunschbehandlung ist teuer. Das Saarland will Paaren ab Januar einen Zuschuss zahlen.

Kinderlose Paare: Saarland fördert Kinderwunsch-Behandlungen bald finanziell
Foto: dpa-tmn/Rainer Jensen

Das Saarland wird ab dem 1. Januar 2022 die Kinderwunschbehandlung von Paaren finanziell fördern. Der Ministerrat hat einer Verwaltungsvereinbarung mit dem Bundesfamilienministerium zugestimmt. Im Landeshaushalt stehen zunächst 100 000 Euro bereit, das Sozialministerium rechnet mit rund 300 Anträgen im Jahr.

Nach der Bundesrichtlinie können Kinderwunschbehandlungen heterosexueller Paare gefördert werden. Das Saarland legt aber ein Ergänzungsprogramm auf, um auch die Kinderwunschbehandlung gleichgeschlechtlicher weiblicher Paare fördern zu können.

In Deutschland ist nach Angaben von Sozialministerin Monika Bachmann (CDU) fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren von einem unerfüllten Kinderwunsch betroffen und deshalb auf medizinische Hilfe angewiesen. „Die selbst zu finanzierenden Kostenanteile der teuren reproduktionsmedizinischen Behandlungen stellen für viele Paare eine erhebliche Belastung dar. Sie sind unter Umständen ein Hinderungsgrund für die Inanspruchnahme der ärztlichen Leistungen und die Erfüllung ihres Kinderwunsches“, sagte Bachmann.

Die große Koalition aus CDU und SPD unterstützt das Vorhaben. Laut SPD-Fraktion fördern schon heute elf der 16 Bundesländer solche Behandlungen gemeinsam mit dem Bund.

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