Erste Zahlen des Jagdjahres Jäger im Saarland melden weniger Abschüsse

Saarwellingen/Gensingen · Die Corona-Pandemie hat aufgrund vieler abgesagter Jagden zu weniger Abschüssen im Saarland geführt.

Jagdjahr: Jäger im Saarland melden weniger Abschüsse
Foto: dpa/Christophe Gateau

Nach Abschluss des vergangenen Jagdjahres bestätigen sich im Südwesten offenbar die Prognosen für sinkende Abschusszahlen wegen der Corona-Pandemie. Vorläufig seien 4700 erschossene Wildschweine gemeldet worden, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Jäger des Saarlandes, Johannes Schorr, in Saarwellingen. Es fehlten allerdings noch Meldungen vom Landesbetrieb Saarforst, die beim Schwarzwild regelmäßig etwa 20 Prozent der Abschüsse ausmachten.

Das Jagdjahr 2020/2021 endete im März 2021. Bereits vor seinem Ende hatte die Jägerschaft weniger Abschüsse prognostiziert. Grund sei, dass wegen Corona viele Bewegungsjagden wie Treibjagden nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden konnten. Auch ziehe sich das Wild wegen der steigenden Zahl von Spaziergängern und Freizeitsportlern mehr zurück.

„Beim Schwarzwild werden wir keinen Rekord bekommen, was auch nicht zu erwarten war“, sagte Schorr. Die Saarjäger gehen davon aus, die Zahlen der drei letzten Jagdjahre nicht zu erreichen. Mit mehr als 13 000 erlegten Wildschweinen hatten die Jäger im Saarland im Jagdjahr 2019/2020 einen Rekord erzielt - fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor.

Anders sieht es allerdings beim Rehwild aus: „Wir sollten beim Rehwild auf eine Zahl kommen, die in der Schwankungsbreite der letzten Jahre liegt, aber am oberen Ende“, sagte Schorr. Zunächst seien 7771 geschossenen Rehe gemeldet worden. Auch hier fehlten noch Zahlen von Saarforst, welche beim Rehwild etwa 25 bis 30 Prozent ausmachten. Da coronabedingt in den Saarforst-Revieren weniger Drückjagden ausgefallen seien als bei den privaten Revieren, könnte der Anteil der Saarforst-Abschüsse nach Einschätzung des Verbandes höher sein als sonst. Die Zahl der Rehwild-Abschüsse bewegt sich seit 25 Jahren zwischen 9000 und 10 000 Tieren.

In Rheinland-Pfalz geht der Landesjagdverband von weniger Abschüssen aus. Die Jagd sei durch Corona „deutlich schwieriger“ geworden, sagte Ron Lux, vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz. Einzelansitze seien über einen längeren Zeitraum aufgrund der Ausgangsbeschränkungen in vielen Landkreisen verboten gewesen. Gruppenansitze und Drückjagden, die effizientesten Jagdmöglichkeiten auf Schwarzwild, seien vielerorts komplett abgesagt worden. Genaue Zahlen lagen dem Verband allerdings zunächst nicht vor.

Auch in Rheinland-Pfalz waren im Jagdjahr 2019/2020 Rekorde verzeichnet worden. Noch nie war so viel Rot-, Dam-, Muffel- und Rehwild geschossen worden. Insgesamt hatten die Jäger 102 502 Tiere erlegt, mit rund 89 500 Tieren hatte es sich überwiegend um Rehwild gehandelt.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort