Schul-Debatte im Saarland G9-Vorstoß setzt Landesregierung unter Druck

Saarbrücken · Der Richtungswechsel des Philologenverbandes zu G9 entfacht eine neue Schul-Debatte im Saarland. Die Initiative „G9 Jetzt!“ hofft auf einen heißen Landtagswahlkampf 2022.

 Nachdem der Verband der Gymnasiallehrer im Saarland sich für ein Abitur in neun Jahren mit höherer Qualität und mehr Nähe zum realen Leben einsetzt, brodelt es in der Bildungspolitik. Die Debatte um das „Turbo-Abi“ G8 an den Gymnasien flammt neu auf.

Nachdem der Verband der Gymnasiallehrer im Saarland sich für ein Abitur in neun Jahren mit höherer Qualität und mehr Nähe zum realen Leben einsetzt, brodelt es in der Bildungspolitik. Die Debatte um das „Turbo-Abi“ G8 an den Gymnasien flammt neu auf.

Foto: dpa/Armin Weigel

Der Schock in den Reihen der CDU/SPD-Landesregierung muss tief gesessen haben. Nach dem jähen Richtungswechsel im Saar-Philologenverband, der jetzt auch ein neunjähriges Gymnasium (G9) auf hohem Qualitätsniveau (die SZ berichtete) fordert, brauchte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) bis zum späten Freitagnachmittag, um zu einer Feststellung zu kommen, die für politische Beobachter ebenso überraschend war. „Mehr Zeit in der Schule, mehr Zeit zum Lernen und zum Lehren zu haben, kann eine weitere gute Antwort darauf sein, wie wir uns die Schule der Zukunft vorstellen“, sagte Streichert-Clivot. Einen wichtigen Beitrag zur besseren individuellen Förderung könne deshalb der Ausbau echter Ganztagsangebote am Gymnasium leisten. Dann kam der Satz: „Vorstellbar sind für mich auch neue Wahlmöglichkeiten in der Mittelstufe, sodass Schülerinnen und Schüler zwischen G8 und G9 wählen können – unabhängig davon, welche weiterführende Schule sie besuchen.“ Ein Fingerzeig auf eine Öffnung der Gymnasien zu G9?