Coronakrise Das Virus trifft die Saar-Gastronomie hart

Saarbrücken · Eigentlich dürfen Restaurants und Gaststätten tagsüber von 6 bis 18 Uhr offen bleiben. Doch ab Donnerstag sperren viele Lokale zu.

  Im Sonnenschein auf dem St. Johanner Markt war am Mittwoch wenig Betrieb. Ab Donnerstag ist die Außenbestuhlung verboten.

Im Sonnenschein auf dem St. Johanner Markt war am Mittwoch wenig Betrieb. Ab Donnerstag ist die Außenbestuhlung verboten.

Foto: BeckerBredel

Die Stimmung in „Hämmerle’s Restaurant“ (Blieskastel) muss sich am Dienstagabend wohl ein wenig wie auf der „Titanic“ angefühlt haben. „Unsere Stammgäste haben noch einmal richtig Gas gegeben – und wir auch“, sagt Sternekoch Cliff Hämmerle. Endzeitstimmung, denn um 24 Uhr trat die Allgemeinverfügung in Kraft, die Gaststätten und Restaurants Bewirtungen nur noch bis 18 Uhr erlaubt. Aber zumindest mittags noch hätte von Staats wegen die Chance auf kleine Fluchten vor der Corona-Tristesse bestanden. Doch selbst damit könnte es bald vorbei sein, setzt sich ein Trend durch, der sich gestern bei SZ-Recherchen zeigte: Immer mehr Restaurantbetreiber vollziehen ihren individuellen Shutdown und schließen ganz. Auch Hämmerle wird mittags nicht mehr öffnen: „Wir wollen den Supergau vermeiden, dass sich hier irgendjemand ansteckt“, sagt er. Mit der Fürsorge für Gäste und Mitarbeiter begründen viele seiner Kollegen ihren radikalen Schritt. Mancher hat Humor. Beim Gasthaus „Wurm“ am Saarbrücker St. Johanner Markt liest man an der Tür: „Betreutes Trinken heißt auch Verantwortung zu übernehmen.“