Paukenschlag in Illingen Bürgermeister Armin König verlässt die CDU – und will in den Landtag

Illingen · Er ist der dienstälteste Bürgermeister des Saarlandes und einer der bekanntesten. Armin König haderte schon öfter mit seiner Partei. Nun zieht er die Reißleine. Eine neue politische Heimat hat er schon gefunden.

Illingen: Bürgermeister Armin König verlässt die CDU
Foto: Robby Lorenz

Der Illinger Bürgermeister Armin König hat seinen Austritt aus der CDU erklärt. In einem achtseitigen Schreiben an den Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbands Illingen, Wolfgang Scholl, begründet der 64-Jährige diesen Schritt mit seinem Unbehagen mit dem grundsätzlichen Kurs der CDU auf Bundesebene und seinem Frust über Entscheidungen der Landespolitik, vor allem der Genehmigung des Grubenwasser-Anstiegs.

König ist der dienstälteste Bürgermeister des Saarlandes, er wurde erstmals 1996 gewählt. Landesweit bekannt wurde er unter anderem mit seinem Kampf gegen die Globus-Ansiedlung in Neunkirchen und gegen die Grubenflutung. In der Partei nahm man ihm seine ständigen Querschüsse übel. Hinter vorgehaltener Hand wurde ihm vorgeworfen, er profiliere sich ständig auf Kosten der eigenen Partei.

Der CDU gehörte König 47 Jahre an. „Momentan erfahre ich im Zusammenhang mit CDU vorwiegend Frust auf allen Ebenen – am wenigsten kommunal, das gebe ich gern zu, aber auch hier hakt es. Je höher die Ebene, desto schlimmer wird es. Ich kann mich mit der CDU und ihren Entscheidungen nicht mehr identifizieren. Wir verstehen einander nicht mehr“, schreibt König.

„Mit den Großkopferten des Bundes verbindet mich nichts. Und mit ihrer Politik zweimal nichts. Auch mit der Landespolitik fremdele ich mittlerweile sehr. Das war 20 Jahre lang anders und viel leichter. Globus, Grubenwasser und Corona haben alles verändert.“

König will sich nun für das neue sozial-ökologische Bündnis „Bunt.Saar“ engagieren, das die Lücke der zerstrittenen Parteien Grüne und Linke füllen will. Was er in seinem Austrittsschreiben nicht erwähnt: König will für „Bunt.Saar“ am 27. März 2022 in den Landtag gewählt werden. Wäre das erfolgreich, müsste er sein Bürgermeisteramt, in das er bis 2025 gewählt wurde, vorzeitig aufgeben.

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