Corona-Regeln IHK Saarland: 3G am Arbeitsplatz ist gut, aber reicht nicht aus

Saarbrücken · Der Hauptgeschäftsführer der IHK fordert noch strengere 2G- oder 3G-Regeln an den Arbeitsplätzen im Saarland – verbunden mit Tests auch für Geimpfte. Impfverweigerer müssten die finanziellen Folgen ihrer Entscheidung allerdings selber tragen.

IHK Saarland: 3G am Arbeitsplatz ist richtig, aber reicht nicht aus
Foto: Iris Maria Maurer

Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen gilt bald wieder 3G am Arbeitsplatz. Der Hauptgeschäftsführer der IHK, Frank Thomé, begrüßt die Regelung. Sie führt für ihn allerdings nicht weit genug. „Der Ausweg aus der Pandemie führt nur über eine Steigerung der Impfquote und flächendeckendes Testen“, hält er fest. Die Regelung müsse mit einer Kontrollmöglichkeit und einem Auskunftsrecht für den Arbeitgeber verbunden sein.

Ohne paralleles, flächendeckendes Testen sei die aktuell geplante Verschärfung allerdings nicht genug. „Was wir vor allem brauchen, sind flächendeckende Corona-Tests. Da auch geimpfte Personen das Virus übertragen können, bieten eine 3G- oder auch eine 2G-Regelung alleine noch keinen ausreichenden Schutz“, betont Thomé.

Last von den Unternehmen nehmen

Da die Unternehmen aktuell schon erhebliche Lasten aufgrund der andauernden Pandemie tragen, seien finanzielle Hilfen unumgänglich. Zumindest, soweit Geimpfte und Genesene betroffen sind. Thomé: „Alle noch ungeimpften Arbeitnehmer sollten sich schnellstmöglich impfen zu lassen. Dies ist auch ein Akt der Solidarität. Denn nur so können diejenigen geschützt werden, die sich aus medizinischen Gründen nicht selbst mit einer Impfung gegen das Virus wappnen können. Und nur mit einer hohen Impfquote können wir die Pandemie in absehbarer Zeit überwinden“.

Es sei daher folgerichtig, dass Impfverweigerer die finanziellen Folgen ihres Verhaltens selber tragen. Das gelte für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall genauso wie für die Finanzierung von Tests. Die negativen Folgen davon, dass sich ein Mitarbeiter nicht impfen lassen wollte, könnten nicht auf das Unternehmen oder die Allgemeinheit abgewälzt werden, stellt Thomé klar.

Die IHK erwarte jetzt, dass die Politik aus den Erfahrungen im Frühjahr gelernt habe. Der bürokratische Aufwand müsse dabei so gering wie möglich bleiben. „Es ist unvermeidlich, dass in den Betrieben weiterer Aufwand entstehen wird. Dieser sollte nicht noch durch unnötige Dokumentations- und Berichtspflichten weiter erhöht werden“, fordert Thomé. Es sei nun entscheidend, dass die Saar-Wirtschaft mit laufenden Betrieben und offenen Geschäften durch den Winter komme.

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