Beratungsstelle im Saarland Warum Hochbegabte nicht immer die 1,0 haben

SAARBRÜCKEN · Müssen Schüler, die hochbegabt sind, auch noch gefördert werden? Unbedingt, sagt die Chefin der Beratungsstelle des Saarlandes – gerade auch in Corona-Zeiten.

 Als hochbegabt gilt, wer einen Intelligenzquotienten von 130 und mehr hat – der Durchschnitt liegt bei 100.

Als hochbegabt gilt, wer einen Intelligenzquotienten von 130 und mehr hat – der Durchschnitt liegt bei 100.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Imgorthand

Routiniert las der Viereinhalbjährige aus dem Chemie-Buch für die Oberstufe vor. Das Kapitel über die Chromatografie, die Auftrennung von Stoffgemischen, stellte das Kind, obgleich erst im Kindergarten, vor keinerlei unlösbare Schwierigkeiten. Seine Eltern sträubten sich erst, Rat zu holen. Das sei durchaus typisch, sagt Sandra Behrend, die seit 2001 saarländische Eltern und Lehrer im Umgang mit Begabung und Hochbegabung berät. „Betroffene Eltern fühlen sich oft unwohl und trauen sich nicht, mit dem Lehrer darüber zu sprechen“, sagt Behrend. Sie wollten nicht, dass ihr Kind für etwas Besonderes gehalten wird.