Online Schule Saar „Krimineller“ Angriff legt Saar-Lernplattform lahm

Saarbrücken · Für die Sendepause bei der Lernplattform für saarländische Schulen sind nach Angaben des Bildungsministerium krimenelle Angriffe verantwortlich.

 Saar-Bildungsmnisterin Christine Streichert-Clivot.

Saar-Bildungsmnisterin Christine Streichert-Clivot.

Foto: Christian Hell

Die Online-Plattform, auf der saarländische Schüler vor allem in der Corona-Krise beim Home-Schooling arbeiten sollen, ist offenbar im Visier von böswilliger Sabotage. Der Server der Online Plattform Saar (OSS) sei von Dienstagvormittag bis zum Mittwochmorgen „Ziel systematischer und massiver Distributed-Denial-of-Service-Angriffe“, wie das Bildungsministerium mitteilte. Bei solchen Angriffen wird durch gezielte Anfragen eine Blockade des Servers verursacht. „Diese Angriffe sind nicht nur kriminell“, erklärte Bildungsministerin Christine Streicher-Clivot (SPD). Man müsse sich auch fragen, „was das für Menschen sind, die in einer solch schwierigen Situation den Schülerinnen und Schülern und unseren Lehrkräften das Leben zusätzlich schwer machen“.

Wie das Ministerium erläuterte, wird der Betrieb der Online-Schule Saarland „durch ein umfassendes Server- und IT-Sicherheitsmonitoring überwacht“. Deshalb sei der Angriff schnell erkannt worden, man habe schnell Gegenmaßnahmen eingeleitet. Wegen der fortwährenden Angriffe wurden die Server zeitweise abgeschaltet, um die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Eine Gefährdung von Nutzerdaten habe zu keinem Zeitpunkt vorgelegen, so das Ministerium. Die Plattform laufe stabil und schnell. Zuvor hatte die Landeselternvertretung der Gymnasien (LEV) die OSS teilweise als „Rohrkrepierer“ bezeichnet. Die Plattform sei in dieser Woche nahezu „komplett überlastet und häufig nicht erreichbar“ gewesen, monierte der stellvertretende LEV-Vorsitzende Patric Cordier. Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Frank Wagner, sagte: „Bei uns gehen Beschwerden über Support, Erreichbarkeit und Handhabung der Online Schule Saar ein.“ Viele Schulen arbeiteten bewusst nicht mit dem System, sondern griffen trotz Anmeldung auf andere, wie die Lernwelt Saar und die HPI Cloud der Bundesregierung, zurück. Auch die wurde vergangene Woche Opfer eines Hackerangriffes (wir berichteten).

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