Probebetrieb gefordert Tressel für Bahntest links der Saar
Saarbrücken · Um Staus auf der A 620 zu verringern und das Klima zu schonen, fordert der Grünen-Landesvorsitzende Markus Tressel das Saar-Verkehrsministerium auf, die Bahnstrecke auf der linken Saar-Seite von Saarbrücken-Hauptbahnhof bis Fürstenhausen (mit Halt in SB-Messe und Gersweiler) probeweise für den Personennahverkehr freizugeben.
Seit den 1970ern fährt auf der Strecke nur noch der Güterverkehr. „Eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs könnte vergleichsweise zeitnah und kostengünstig erfolgen“, sagte Tressel vor dem Hintergrund einer anstehenden Erhöhung der Bundesmittel für den Nahverkehr. Die Strecke sei zweigleisig, elektrifiziert und vollständig in Betrieb. Die Bahnhöfe in Gersweiler und Fürstenhausen könnten durch mobile Behelfsbahnsteige nachgerüstet werden. In einem fünfjährigen Probebetrieb könne geprüft werden, wie rentabel die Strecke sei. Die Orte links der Saar könnten zudem zum Wohnen und für die Wirtschaft attraktiver werden. Neue Züge müssten hierfür auch nicht gekauft werden. „Manche Züge haben am Saarbrücker Hauptbahnhof eine Wendezeit von bis zu 40 Minuten, in der sie nur stehen. In dieser Zeit können sie auch problemlos bis nach Fürstenhausen und wieder zurück fahren“, so Tressel und ruft Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) auf, ein entsprechendes Betriebskonzept zu erarbeiten.
Auf SZ-Anfrage teilt das Vekehrsministerium mit, dass eine mögliche Reaktivierung der Strecke von Saarbrücken über Fürstenhausen bis Großrosseln im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans VEP ÖPNV untersucht wird. Ergebnisse sollen in Kürze vorliegen. Allerdings gebe es keine frei verfügbaren Züge. „Die vorhandenen Fahrzeuge sind im Besitz von Eisenbahnverkehrsunternehmen. Sie sind in Verkehrsverträgen gebunden und können nicht einfach andernorts eingesetzt werden“, teilt das Ministerium mit. Bevor ein Anbieter eine mögliche neue Strecke bedienen könne, müsse zunächst ein Wettbewerbsverfahren ausgeschrieben werden. Nicht zuletzt hänge es auch am Geld. Mit Landesmitteln sei die Reaktivierung nicht finanzierbar, auch der Bund müsse massiv investieren.