Streit um Folgen grüner Klimaschutz-Politik Saar-Grüne widersprechen Hans in Klima-Debatte

Saarbrücken · Unter einer grün geführten Bundesregierung werde es Jobverluste geben, hatte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) letzte Woche im SZ-Interview gesagt. Die Saar-Grünen widersprechen.

Die saarländische Grünen-Generalsekretärin und Saarbrücker Bürgermeisterin Barbara Meyer-Gluche.

Die saarländische Grünen-Generalsekretärin und Saarbrücker Bürgermeisterin Barbara Meyer-Gluche.

Foto: BeckerBredel

Die saarländischen Grünen haben Äußerungen von Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) in der SZ zurückgewiesen, wonach es unter einer grün geführten Bundesregierung nach der Bundestagswahl im Herbst zu „einem massiven Verlust von Jobs“ kommen werde. „Klimaschutz und Arbeitsplätze sind keine Gegensätze“, erklärte die saarländische Grünen-Generalsekretärin Barbara Meyer-Gluche. Es gehe darum, durch Klimaschutz und eine CO2-neutrale Wirtschaft Arbeitsplätze zu sichern. „Wenn wir das Wachstum der Zukunft sichern wollen, müssen wir es vom Ressourcenverbrauch entkoppeln. Klimaschutz sichert Arbeitsplätze und die Freiheit künftiger Generationen“, so Meyer-Gluche, die im Juni als Grünen-Landesvorsitzende kandidieren will.

Hans hatte im Gespräch mit der SZ erklärt, dass die Grünen allein auf die Reduzierung des CO2-Austoßes setzten „ohne Rücksicht auf links und rechts“. Für die Union sei dagegen maßgeblich, „die Interessen des Industriestandortes Deutschland zu versöhnen mit den Interessen des Klimaschutzes“ (wir berichteten). Sollten die Grünen Ressorts wie das Wirtschafts- oder Umweltministerium besetzen, hätte das harte Konsequenzen, auch für das Saarland, nämlich „einen massiven Verlust von Jobs“.

Mit Blick auf die Stahlindustrie nicht zuletzt im Saarland erklärte Meyer-Gluche dagegen: „Zu den Rahmenbedingungen für eine CO2-neutrale Produktion im Stahlsektor gehört einerseits der massive Ausbau erneuerbarer Energien, um den Bedarf an grünem Wasserstoff für eine CO2-neutrale Produktion zu decken. Hier versagt die große Koalition im Saarland auf ganzer Linie. Es gab bisher lediglich ein 20 Prozent Ziel für 2020, weitergehende Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energie gibt es noch nicht einmal. Auch wolle die CDU im Land den Ausbau der Windkraft eher einschränken als weiter zu forcieren, wie die aktuelle Debatte um die Windkraft im Landtag zeige.

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