Gesundheit Kein Interessent für Bau einer Nordsaarlandklinik
Saarbrücken/Wadern · Kein Krankenhausträger hat Interesse bekundet, eine Nordsaarlandklinik mit 300 Betten zu bauen. Fünf Träger bekundeten aber Interesse, im Nordsaarland medizinische Versorgungsangebote zu errichten.
Über 180 Anschreiben an kommunale, gemeinnützige, kirchliche und private Träger hat das Gesundheitsministerium nach eigenen Angaben bundesweit verschickt und „unzählige persönliche Gespräche“ geführt, um einen Träger zu finden, der eine Nordsaarlandklinik baut. Doch das Ergebnis ist ernüchternd: „Niemand hat Interesse bekundet, ein 300 Betten-Haus zu etablieren. Die Bekundungen gehen vielmehr in Netzwerkversorgungen und Kooperationen“, teilte das saarländische Gesundheitsministerium am heutigen Mittwoch (8.) mit.
Fünf Krankenhausträger hätten jedoch ihr Interesse bekundet, im Nordsaarland medizinische Versorgungsangebote zu errichten. Das ist das Ergebnis des Interessenbekundungsverfahrens des Ministeriums, das zum 31. März beendet wurde. Im November hatte das Ministerium seine Suche nach einem Betreiber für eine Nordsaarlandklinik gestartet.
Vier saarländische Träger und ein privater Träger hätten „erste Überlegungen für Versorgungsangebote“ angestellt. Diese seien aber „eher als Projektskizzen zu verstehen. „Eine konkrete Umsetzung sei in keinem der Interessenbekundungen möglich“, sagen Gesundheitsministerin Monika Bachmann und Staatssekretär Stephan Kolling (beide CDU). Sie wollen nun im Dialog mit den Interessenten Konzepte für stationäre Versorgungsmodelle im Nordsaarland führen, um die Vorschläge der Träger zu konkretisieren.
Parallel habe man ein Gutachten zur Verbesserung der ambulanten allgemein- und fachärztlichen Versorgung in Auftrag gegeben. Dies solle ambulante und stationäre Versorgungsstrukturen zusammen bringen und moderne Medizinkonzepte verwirklichen.
Ende März hatte die katholische Marienhaus-Gruppe erklärt, sollte sich kein Investor für den Bau einer Nordsaarlandklinik findet, ihre Klinik St. Josef Losheim auszubauen und die Zahl der derzeit 119 Betten deutlich zu erhöhen. Auch die Saarland-Heil-stätten GmbH (SHG), die aktuell die Kliniken in Völklingen, Merzig und auf dem Sonnenberg betreibt, sowie die Caritas-Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) mit ihren Standorten auf dem Rastpfuhl und in Dudweiler hatten Konzepte eingereicht (wir berichteten).