„Im aufgetauten Zustand angeliefert“ Gesundheitsministerin Monika Bachmann kritisiert Impfstoff-Lieferungen des Bundes

Update | Saarbrücken · Die saarländische Gesundheitsministerin hat starke Kritik an den Impfstoff-Lieferungen des Bundes geübt. Zuletzt seien die Dosen zu knapp vor Ende ihrer Haltbarkeit und bereits aufgetaut geliefert worden. Derweil ist beschlossen worden, dass die Impfzentren im Saarland das gesamte Jahr offen bleiben sollen.

Gesundheitsministerin Bachmann kritisiert Impfstoff-Lieferungen des Bundes
Foto: BeckerBredel

Die Impfzentren im Saarland bleiben bis Ende des Jahres 2022 geöffnet. Das wurde im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz der Länder beschlossen, wie das saarländische Gesundheitsministerium mitteilt. Einem entsprechenden Antrag von Monika Bachmann (CDU) hatten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Länder mündlich zugestimmt.

„Es wäre fatal gewesen, die Maßnahmen aus der Vergangenheit zu wiederholen und die Finanzierung vorzeitig auszusetzen. Wir haben in den vergangenen Monaten erlebt, wie schnell der Bedarf wieder entstehen kann“, sagte die saarländische Gesundheitsministerin Bachmann.

Vollständiger Rückbau eines Impfzentrums

Im vergangenen Jahr wurden die Impfzentren zunächst komplett geschlossen. Die letzten Impfungen wurden im September durchgeführt. Die Politik argumentierte damals in ihrem entsprechenden Beschluss vom Juli 2021, dass bis Ende September jeder Saarländer und jede Saarländerin ein Impfangebot bekommen habe. Danach wurde das Impfzentrum auf dem Saarbrücker Messegelände vollständig abgebaut.

Durch die Entwicklung der Pandemie und der Empfehlung, dass eine Auffrischungsimpfung notwendig sei, wurden die Impfzentren nach und nach wiedereröffnet. Derzeit gibt es vier offizielle Impfzentren: Saarbrücken, Saarlouis, Neunkirchen und Wadern-Büschfeld.

Kritik an Impfstoff-Management

Doch die brauchen Impfstoffe. Die saarländische Gesundheitsministerin Bachmann forderte nun, die Logistik zu verbessern. „Unsere letzten Bestellungen hatten eine Haltbarkeit der Impfstoffe von knapp drei Wochen nach Auslieferung. Das Problem dabei ist, dass der Impfstoff bereits im aufgetauten Zustand angeliefert wurde und somit kurzfristig verbraucht werden muss“, sagte Bachmann. Deshalb müsse der Bund hier nachbessern, damit Impfdosen länger gelagert werden könnten.

Recherchen unserer Zeitung hatten ergeben, dass es stellenweise im Saarland einen Mangel an Impfdosen von Biontech/Pfizer gibt. Mehr dazu lesen Sie hier. 

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