Geplante Corona-Lockerungen nach Ostern Mehr Tests, mehr Freiheiten – Saarland wird Modellregion

Saarbrücken · Unbegrenzt können sich die Saarländer nun kostenlos auf Corona testen lassen. Darauf gründen Lockerungen in Gastronomie, Sport und Kultur.

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)

Foto: Oliver Dietze

Die Saar-Regierung hat am Donnerstag Details zu den für die Zeit nach Ostern geplanten Corona-Lockerungen bekannt gegeben. Ab dem 6. April wird das Saarland zu einer Modellregion, in der auf Basis negativer Schnelltests größere private Treffen im Außenbereich möglich sein werden. Zudem sind Öffnungen in den Bereichen Gastronomie, Sport und Kultur geplant. Voraussetzung ist grundsätzlich eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern. Am Donnerstag lag dieser Wert bei 73,1. Das Gesundheitsministerium meldete 132 neue Fälle.

„Ideenlos in den Lockdown zurückzugehen oder in ihm zu verbleiben, ist für mich nicht die erste Priorität“, sagte Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) vor dem Landtag. „Es muss uns nach einem Jahr Corona-Pandemie mehr einfallen.“ Vize-Regierungschefin Anke Rehlinger (SPD) betonte, es sei Zeit, die Weichen dafür zu stellen, „mit Corona zu leben“.

Schlüssel für die geplanten Öffnungen sind Schnelltests, die nun jedem Bürger an 350 Stellen im Saarland unbegrenzt und kostenlos zur Verfügung stehen. Auf dieser Basis können sich künftig bis zu zehn Personen privat draußen treffen. Das „Saarland-Modell“ sieht zudem die Öffnung der Außengastronomie vor. Auch hier müssen größere Gruppen von bis zu zehn Personen negative Schnelltests vorweisen. Gleiches gilt für den Besuch von Konzert- und Opernhäusern, Kinos und Theatern. Auch Kontaktsport im Freien sowie kontaktloser Sport drinnen sind mit negativen Schnelltests möglich.

Die Linksfraktion im Landtag äußerte sich positiv zu den Öffnungen: „Das ist genau der Plan B, den wir vor einigen Wochen vorgestellt haben“, sagte Fraktionschef Oskar Lafontaine. Für die AfD gehen die Lockerungen dagegen nicht weit genug.

Erleichtert reagierte die Saar-Wirtschaft: Nun gebe es für Gastronomen endlich eine Perspektive, sagte Frank Hohrath, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga. „Mutig, wenn auch überfällig“ nannte  IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé den Ausstieg aus dem Lockdown. Auch der Einzelhandelsverband äußerte sich positiv.

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