Strafbefehl rechtskräftig Gefälschte Unterschriften: Geldstrafe gegen Ex-Linkenpolitiker Kolasinac

Saarlouis · Er erhob schwere Vorwürfe gegen Linken-Landeschef Thomas Lutze. Dann geriet Mekan Kolasinac wegen möglicher Urkundenfälschung selbst ins Visier der Staatsanwaltschaft. Nun soll er eine Geldstrafe zahlen.

Gefälschte Unterschriften: Geldstrafe gegen Ex-Linkenpolitiker Kolasinac
Foto: dpa/Peter Endig

Gegen den früheren Chef der Linken in Saarlouis, Mekan Kolasinac, ist eine Geldstrafe verhängt worden. Er soll wegen Urkundenfälschung und falscher Verdächtigung insgesamt 120 Tagessätze zu jeweils 40 Euro zahlen. In der Summe ergibt das 4800 Euro. Der im Januar vom Amtsgericht Saarbrücken erlassene Strafbefehl ist mittlerweile rechtskräftig. Das bestätigte die Saarbrücker Staatsanwaltschaft. Zuerst hatte der Saarländische Rundfunk darüber berichtet. Kolasinac selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Er soll Unterschriften von Parteimitgliedern gefälscht haben, um die angebliche Einzahlung von Mitgliedsbeiträgen zu belegen. Später soll Kolasinac den Bundestagsabgeordneten und Linken-Landeschef Thomas Lutze sowie Ex-Landesvize Andreas Neumann der Fälschung bezichtigt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Lutze wegen Urkundenfälschung. Ein Schriftgutachten bestätigte den Verdacht gegen den Parlamentarier jedoch nicht. Stattdessen geriet Kolasinac ins Visier der Ermittler.

Parteiintern war Kolasinac lange dem Lager von Lutze zugerechnet worden. Er arbeitete in dessen Bundestagsbüro. Später fungierte er als Kronzeuge gegen Lutze, er warf ihm ein „Mafia-System“ vor. 2021 flog Kolasinac wegen eines Facebook-Posts aus der Partei. Er hatte 2017 den Linken-Chef Bernd Riexinger als „falschen hinterlistigen Juden“ bezeichnet, das als Tippfehler entschuldigt. Nach Antisemitismusvorwürfen stellte sich Lutze damals schützend vor ihn.

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