Debatte im Saar-Landtag Saar-AfD fordert G8 und G9 an Gymnasien

Saarbrücken · Schülerinnen und Schüler sollten wählen dürfen, ob sie das Abitur nach acht oder neun Jahren ablegen.

 Im Saarland wird wieder das G9-Abitur eingeführt.

Im Saarland wird wieder das G9-Abitur eingeführt.

Foto: dpa/Armin Weigel

Die AfD hat am Mittwochmorgen im Parlament gefordert, dass Schülerinnen und Schüler an Gymasien sollen wählen dürfen, ob sie ihr Abitur nach acht (G8) oder nach neun Jahren (G9) machen. „Kinder brauchen die Wahlfreiheit“, sagte Fraktionschef Josef Dörr. Ebenso sollte den Schulen mehr Autonomie eingeräumt werden. Die Gymnasien sollten selbst entscheiden können, ob sie weiter G8, G9 oder sogar G8 und G9 parallel anbieten. Sowohl die SPD-Regierungsfraktion als auch die CDU-Opposition lehnten den Antrag der AfD ab.

„Wir beenden den Irrweg G8 und führen G9 wieder ein. Punkt.“

Sevim Kaya-Karadag (SPD) sagte: „Wir beenden den Irrweg G8 und führen G9 wieder ein. Punkt. Diese Entscheidung haben die Wählerinnen und Wähler getroffen – auch wenn sie Ihnen nicht passt, Herr Dörr.“ Fest stehe, dass die Schüler, die nach den Sommerferien in die fünfte Klasse wechseln, G9 machen. Ob dies auch für ältere Jahrgänge zutreffen könnte, werde derzeit geprüft. Außerdem werde darüber beraten, wie G9 ausgestaltet werde. Kaya-Karadag verwies auf das Beteiligungsforum, zu dem Saar-Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) verschiedene Akteure aus der Schulgemeinschaft eingeladen hat. „Es geht um weit mehr als nur eine Schulzeitverlängerung“, betonte Kaya-Karadag. „Es geht um ein grundlegend anderes Verständnis von Schule und Lernen. Es wird keine reine Rückkehr zu G9 vor 20 Jahren geben.“ Die Ministerin hätte im Bildungsausschuss bereits umfassend informiert.

Dem widerspricht die CDU. „Wir fordern die Landesregierung auf, mehr zur Debatte beizutragen und endlich Konzepte vorzulegen“, sagte Jutta Schmitt-Lang. „Welche Anforderungen gibt es, wie sehen die Stundentafeln aus, wie die Lehrpläne?“ Die Fragen seien noch ungeklärt. „Das ist die Katze im Sack, die die Eltern hier kaufen. Es ist seltsam, dass jetzt erst eine Grundsatzdebatte über etwas geführt wird, das schon nach dem Sommer kommt.“ Ihre Fraktion habe dagegen bereits Ziele formuliert: den Weg zur Studierfähigkeit zu stärken, während gleichzeitig genug Raum bleibe für musische Bereiche und Sport.  „Wir haben uns auch klar für Zugangsvoraussetzungen ausgesprochen.“

In Richtung AfD-Fraktion und ihres Vorsitzenden Dörr erklärte die Christdemokratin: „Die Debatte über G8 ist beendet. G9 wird kommen. Das hat die Regierung beschlossen.“

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