Kampf um den Standort in Saarlouis Saar-Ministerpräsidentin Rehlinger fliegt zur Ford-Konzernspitze in die USA – was sie erreichen will

Saarbrücken/Detroit · Noch befinden sich die beiden Ford-Standorte im spanischen Valencia und in Saarlouis in einem konzerninternen Bieterwettstreit. Damit das saarländische Werk erhalten bleibt, will sich die Regierungschefin in Detroit dafür einsetzen. Doch was ist von der Reise zu erwarten?

 Saar-Ministerpräsidenten Anke Rehlinger (SPD) fliegt zu Ford in die USA.

Saar-Ministerpräsidenten Anke Rehlinger (SPD) fliegt zu Ford in die USA.

Foto: BeckerBredel

Wo wird das neue Elektromodell aus dem Hause Ford produziert – in Spanien oder in Deutschland? Welches Werk bekommt den Zuschlag im konzerninternen Bieterwettkampf – Valencia oder Saarlouis?

Anke Rehlinger will nichts unversucht lassen, den heimischen Standort zu retten. Darum reist die Ministerpräsidentin am heutigen Mittwoch, 18. Mai, zur Konzernzentrale in die USA. Bereits zuvor waren spanische Politiker zum Autobauer in die Nähe von Detroit gereist, um die Werbetrommel für ihren Standort zu rühren. Jetzt setzt die saarländische Regierungschefin das fort, was sie als vorherige Wirtschaftsministerin bereits getan hatte: die Vorteile in Deutschland so gut es geht den Ford-Bossen schmackhaft machen.

Rehlinger hatte in der Vergangenheit unter anderem durch die Ansiedlung des chinesischen Autobatterieherstellers S-Volt versucht, Saarlouis als Autoproduktionsstätte aufzuwerten. Immer wieder betonte sie, dass bei der Transformation der Industrie im Saarland der Autobau nach wie vor eine hervorgehobene Rolle spiele. Dies seien Vorteile, die zu vermitteln seien, hatte Rehlinger bereits als Wirtschaftsministerin im CDU/SPD-Kabinett unter Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) betont.

Ford-Betriebsrat fordert mehr Einsatz von der Bundesregierung für das Werk

Der Saarlouiser Betriebsrat begrüßte die Anstrengungen der Regierungschefin, mit ihrem persönlichen Besuch für Ford im Saarland zu kämpfen. Allerdings fordert die Arbeitnehmervertretung auch ein Engagement von bundesdeutscher Spitze, um die Arbeitsplätze zu erhalten.

Was passiert nach dem Besuch von Rehlinger in den USA?

Bei dem heutigen Treffen zwischen Rehlinger und Vertretern der Ford-Chefetage in den USA will sie weitere Erkenntnisse darüber erlangen, was Ford erwarte. Mit konkreten Ergebnissen im weiterhin laufenden Wettkampf der Standorte wird durch den Besuch nicht gerechnet. Es geht in erster Linie um Sondierungen der Positionen.

Bis Ende Juni will Ford darüber entscheiden, wo das neue Modell vom Band laufen soll. Dann wird auch klar sein, wie es mit dem Saarlouiser Werk nach 2025 weitergeht.

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