Verbraucherschutzorganisation wirft Saarland Versäumnisse vor Foodwatch fordert bessere Kontrolle von Lebensmitteln

Saarbrücken · Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wirft dem Saarland große Versäumnisse bei der Lebensmittelkontrolle vor. Im vergangenen Jahr seinen nur 68 Prozent der geplanten Kontrollen durchgeführt worden, teilte Foodwatch am Mittwoch mit.

„Die Behörden verstoßen damit massiv gegen die Vorgaben, die den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher sicherstellen sollen“, sagte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker dem Bayerischen Rundfunk und der Welt.

Auch im Saarland gebe es so wenig Kontrollpersonal, dass das Landesamt für Verbraucherschutz seinen Verbraucherschutzpflichten nicht nachkommen könne, kritisierte Foodwatch. Mit rund 7600 Kontrollen bei Restaurants, Imbissen oder Lebensmittelherstellern seien nur gut zwei Drittel der planmäßigen Betriebskontrollen erfüllt worden.

Das Verbraucherschutzministerium weist die Vorwürfe zurück. Das Saarland liege mit seiner Erfüllungsquote von 68 Prozent bei den Lebensmittelkontrollen weit über dem Bundesdurchschnitt von 42 Prozent, betonte Ministeriumssprecherin Sabine Schorr. Dass nicht alle geplanten Kontrollen stattfinden, erklärt Schorr mit dem „risikoorientierten Kontrollsystem der saarländischen Lebensmittelüberwachung“: Betriebe, die Lebensmittel produzieren oder verarbeiten, von denen bei mangelnder Hygiene eine Gesundheitsgefahr ausgehen kann, werden demnach häufiger kontrolliert. Dies führe dazu, dass „Betriebsgattungen wie Schankwirtschaften, Einzelhändler oder Discounter ohne Frischesortiment etwas nach hinten geschoben werden müssen“. Foodwatch hatte nach eigener Aussage bundesweit knapp 400 Behörden, die auf kommunaler Ebene für Hygienekontrollen zuständig sind, zu personeller Ausstattung und Kontrollbesuchen befragt. Deutschlandweit fiel im Schnitt jede dritte vorgeschriebene Kontrolle wegen Personalmangels aus.

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