Europawahlkampf FDP-Kandidatin will mehr Europa

Saarbrücken · Die Hamburger FDP-Politikerin Svenja Hahn war gerade anlässlich ihrer Europawahltour zwei Tage im Saarland und warb für mehr Freizügigkeit. Die 29-jährige PR-Managerin steht auf Platz zwei der FDP-Bundesliste für die Wahl zum EU-Parlament am 26. Mai und ist zugleich Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen (Julis).

Vor allem mit jungen Saarländern kam Hahn ins Gespräch, unter anderem in Saarbrücken und Homburg, und stellte schnell fest: Gerade in der Grenzregion ist die Anerkennung der Ausbildung im Ausland für viele ein wichtiges Thema. „Bei Hochschulabschlüssen ist das mittlerweile sehr gut geregelt, aber bei der Ausbildung gibt es noch Nachholbedarf“, sagt Hahn. Die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse müssten einfacher werden, fordert sie. Nötig seien mehr gemeinsame Standards und Anerkennungsprüfungen. „Wenn deine Ausbildung nicht anerkannt wird, hast du nichts von der Freizügigkeit“, kritisiert sie.

Darüber hinaus spricht sich Hahn für eine weitere Vertiefung des Binnenmarktes aus. Besonders beim digitalen Binnenmarkt sieht sie noch mehr Potential, etwa beim Thema mobiles Telefonieren und Free Roaming: „Warum darf zum Beispiel jemand, der im Saarland wohnt, keinen französischen Handyvertrag abschließen? In dieser Hinsicht haben wir den Wettbewerb in Europa bisher gescheut.“ Hahn will sich künftig auch verstärkt für ein Wahlrecht ab 16 Jahren einsetzen. Für die Julis sei das ein großes Thema. Nur: „Leider steht es noch nicht im Europawahlprogramm der FDP, aber wir arbeiten daran, dass sich das ändert.“

In Umfragen gab es für die FDP zuletzt sieben Prozent. Erklärtes Wahlziel sind neun Prozent – die für Roland König, den Saarbrücker FDP-Europakandidaten, nicht für den Einzug ins EU-Parlament reichen würden.

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