Saarland-Brigade Weniger Fallschirm-Übungen im Saarland

Saarlouis · Bundeswehr weicht wegen Beschwerden über Lärmbelästigung in Düren verstärkt nach Rheinland-Pfalz aus.

 Kurz vor dem Absprung aus einem Airbus A400 M.

Kurz vor dem Absprung aus einem Airbus A400 M.

Foto: Bundeswehr/Evi Hufnagel

Die Soldaten der Luftlandebrigade 1 aus Saarlouis, Merzig, Lebach und Zweibrücken weichen für ihre Fallschirmsprungtrainings verstärkt nach Rheinland-Pfalz aus. Dort werden seit 2020 Flächen am Flugplatz in Bitburg genutzt. Zudem können die Fallschirmjäger zwischen Oktober und April auch über Ackerflächen in Fisch bei Saarburg abspringen. Das führt nach Angaben eines Brigade-Sprechers dazu, dass der einzige im Saarland verbliebene Absetzplatz in Düren auf dem Saargau künftig weniger stark genutzt werden wird.

Jeden Monat gibt es im Saarland im Schnitt einen Sprungdienst, bei dem bis zu mehrere hundert Soldaten aus Flugzeugen abspringen, um zu üben und ihre Sprunglizenzen zu erhalten. Um die Jahrtausendwende gab es in der Region noch elf Absetzplätze, unter anderem am Bostalsee und in Merzig. Wegen des Neubaus von Windrädern, der Ausweisung von Naturschutzgebieten oder neuer Straßen wurden Plätze aber unbrauchbar, zuletzt vor wenigen Jahren in Weierweiler (Gemeinde Weiskirchen).

Die zwischenzeitlich alleinige Nutzung des Absetzplatzes Düren führte auf dem Saargau in den vergangenen Jahren zu Beschwerden über Lärmbelästigungen. Zumal die Transall-Maschinen nach 50 Jahren schrittweise ausgemustert werden und die Soldaten daher aus dem wesentlichen kleineren Flugzeug M28 Skytruck abspringen. Weil darin nur 14 Soldaten Platz haben, muss die Propellermaschine am Flugplatz Düren oft starten und landen – anders als die Transall (Platz für 88 Soldaten), die die Soldaten am Flughafen Ensheim oder Zweibrücken aufnimmt.

Bald soll das neue Transportflugzeug Airbus A400M für die Fallschirmspringer der Saarland-Brigade zur Verfügung stehen. Das Verfahren für Sprünge aus niedriger Höhe (400 Meter) an Fallschirmen, die sich automatisch öffnen, soll Mitte des Jahres freigegeben werden. Vor wenigen Tagen sprangen testweise zum ersten Mal überhaupt Soldaten mit Automatikfallschirmen aus dem Transporter. Erster Springer war der Kommandeur der Saarland-Brigade, Brigadegeneral Jens Arlt. Der Airbus A400 M fasst 116 Soldaten.

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