Rassistischer Brandanschlag in Saarlouis Fall Yeboah: Verdächtiger schon vor 30 Jahren verhört – warum er erst jetzt festgenommen wurde

Saarlouis · Im Fall des 1991 bei einem Brandanschlag getöteten Samuel Yeboah nimmt die Polizei einen mutmaßlichen Täter fest – und räumt Fehler ein. Den heute Mordverdächtigen hatte sie schon vor 30 Jahren vernommen.

 Samuel Yeboah starb am 19. September 1991. Das rechte Bild zeigt die ausgebrannte Dachkammer der Geflüchtetenunterkunft in Saarlouis, die Yeboah damals bewohnte und in der er den Flammen zum Opfer fiel. Er wurde nur 27 Jahre alt.

Samuel Yeboah starb am 19. September 1991. Das rechte Bild zeigt die ausgebrannte Dachkammer der Geflüchtetenunterkunft in Saarlouis, die Yeboah damals bewohnte und in der er den Flammen zum Opfer fiel. Er wurde nur 27 Jahre alt.

Foto: Polizei Saarland

Mehr als 30 Jahre sind vergangen, seit Samuel Yeboah bei einem rassistischen Brandanschlag in Saarlouis starb. In der Nacht auf den 19. September 1991 versperrten ihm die tödlichen Flammen den Weg aus dem früheren Hotel „Weißes Rössl“ im Stadtteil Fraulautern. Das Haus in der Saarlouiser Straße war damals eine Unterkunft für Geflüchtete. Yeboah bewohnte eine schmale Dachkammer. Der aus Ghana geflüchtete 27-Jährige konnte sich vor dem Feuer nicht mehr retten. Er habe schwerste Verbrennungen und eine Rauchvergiftung erlitten, „die noch am Tattag zu seinem Tod führten“, wie Generalbundesanwalt Peter Frank an diesem Montagmorgen erklären lässt.