Nach Ende des Saar-Bergbaus Amtliche Erörterung zum Grubenwasseranstieg beginnt mit mäßigem Andrang

Ensdorf · Kontroverse um den Plan der RAG, ob ehemalige Gruben geflutet werden. Drohen Gefahren? Darüber soll debattiert werden.

 Wie geht es weiter mit der Grubenflutung im Saarland? An diesem Montag ist ein Termin dazu. (Symbolbild)

Wie geht es weiter mit der Grubenflutung im Saarland? An diesem Montag ist ein Termin dazu. (Symbolbild)

Foto: dpa/Frank May

Unter verhaltenem Andrang hat am Montag der Erörterungstermin um den vom Bergbaukonzern RAG beantragten Grubenwasseranstieg im Saarrevier begonnen. Knapp 150 Menschen kamen nach Ensdorf in ein eigens aufgestelltes Großraumzelt, in dem Einwendungen und Stellungnahmen behandelt werden. Der Termin ist eine wichtige Etappe im Genehmigungsverfahren zu der Frage, ob die RAG frühere Kohlegruben teilfluten lassen darf. Wie lange der Termin dauern wird, ist nach Einschätzung des Oberbergamtes des Saarlandes nicht einzuschätzen. „Er kann Tage oder Wochen dauern“, sagte der Leiter Heinz-Georg Schramm.

Es geht um eine historische Entscheidung. Nach dem 2012 erfolgten Ende des Saar-Bergbaus hat die RAG beim Oberbergamt beantragt, in einer ersten Phase die Gruben der einstigen Bergwerke in Duhamel und Reden bis 320 Meter unter Null volllaufen zu lassen. Bisher wird das Grubenwasser abgepumpt. Eine Entscheidung werde das Oberbergamt erst nach dem Abschluss des Erörterungstermins treffen. „Ich rechne in diesem Jahr nicht mehr damit“, sagte Schramm am Montag.

Im laufenden Planfeststellungsverfahren sind 128 öffentliche Stellungnahmen und 6882 Einwendungen eingegangen. Bürger befürchten durch die Teilflutung Erdbewegungen, den Austritt von Gasen und eine Verunreinigung des Grundwassers. Bei dem Termin zur Erörterung könne „jeder Einwender“ sein Anliegen vorbringen, sagte Schramm. Zudem dürften sich auch „Betroffene“ aus dem „Betrachtungsraum“ zu Wort melden: Dazu zählen rund 600 000 Einwohner in rund 30 Gemeinden.

Derzeit werden im Saarland jährlich knapp 18 Millionen Kubikmeter Wasser aus den Gruben nach oben abgepumpt. Die Kosten dafür beliefen sich auf etwa 16 Millionen Euro im Jahr, sagte ein RAG-Sprecher. Das Grubenwasser ist Regenwasser, das in die Tiefe sickert und sich in Schächten und Strecken unter Tage sammelt.

(dpa)
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