Wahlen im Saarland Diese Kandidaten müssen an Pfingsten in die Stichwahl

Saarland · In 13 Städten und Gemeinden stehen am 9. Juni nochmal Wahlen an. Es geht um die Chefs in den Rathäusern.

 Bei der Oberbürgermeisterwahl in Saarbrücken muss Amtsinhaberin Charlotte Britz (SPD) gegen Uwe Conradt von der CDU antreten.

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Saarbrücken muss Amtsinhaberin Charlotte Britz (SPD) gegen Uwe Conradt von der CDU antreten.

Foto: RobbyLorenz/Becker&Bredel

Am Wahlsonntag haben Saarländer in 34 Kommunen in einer Direktwahl unter anderem über ihre Wunschkandidaten für das Amt des Bürgermeisters oder Oberbürgermeisters abgestimmt. In 21 davon ist die Entscheidung bereits im ersten Wahlgang gefallen, das heißt, dass sich ein Kandidat mit einer einfachen Mehrheit (mehr als 50 Prozent aller Stimmen) gegen seine Mitbewerber durchsetzen konnte.

In 13 Städten und Gemeinden war das allerdings nicht der Fall, deshalb kommt es zur Stichwahl. „Bei einer Stichwahl treten die beiden Kandidaten an, die die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten“, erklärt Landeswahlleiterin Monika Zöllner. Deshalb sind die Bürger aufgerufen, am Pfingstsonntag, 9. Juni, erneut abzustimmen.

Drei Oberbürgermeister, zehn Bürgermeister

Über das Amt des Oberbürgermeisters wird in Saarbrücken, Neunkirchen und St. Ingbert abgestimmt. Auch in Mandelbachtal, in Heusweiler, Blieskastel, Sulzbach, Kleinblittersdorf, Losheim am See, Püttlingen, Überherrn, Wallerfangen und Riegelsberg sind Bürger aufgerufen, ein weiteres Mal abzustimmen, um den zukünftigen Bürgermeister zu bestimmen.

Jeder darf an die Urne, der im Wählerverzeichnis eingetragen ist. Wer ins Wahllokal kommt, sollte seinen Ausweis mitbringen. Auch EU-Bürger dürfen hier wählen. „Wer Briefwahl beantragt hat, dem wurden alle Unterlagen sowohl für die erste Wahl als auch für die Stichwahl zugesandt“, sagt Wahlleiterin Zöllner. Dennoch solle jeder kontrollieren, ob die Unterlagen tatsächlich vollständig sind und gegebenenfalls im Rathaus Ersatz beantragen. Briefwähler benötigen den sogenannten Wahlschein. Dieser ist im Vorfeld zu beantragen. „Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass niemand zwei Mal wählt“, erklärt Zöllner. Briefwähler, die sich kurzfristig doch dazu entscheiden, im Wahllokal abzustimmen, bringen ebenfalls ihren Wahlschein mit.

Bleistifte in der Kabine und Wahlhelfer

Auch für die Auszählung der Ergebnisse bei den Stichwahlen werden Wahlhelfer benötigt. In der Regel machen das Ehrenamtler. Sollte dies nicht ausreichen, greift die Rathausverwaltung auf Angestellte aus der Verwaltung zurück. „Natürlich kann sich auch jeder Bürger als Wahlhelfer im zuständigen Rathaus beim Gemeindewahlleiter melden“, sagt Zöllner. In Saarbrücken bestehe noch Bedarf. Außerdem erhält jeder eine Aufwandsentschädigung von 35 Euro für den Wahlvorsteher und 25 Euro für Mitglieder des Wahlvorstands, so Zöllner. Für alle anderen Helfer gebe es keine einheitliche Regelung. Die Wahlleiterin befürwortet den Einsatz Freiwilliger. das erhöhe die Transparenz und räume den Vorwurf möglicher Wahlmanipulation aus.

Apropos Manipulation: Was hat es mit den Bleistiften in den Wahlkabinen auf sich? Warum werden diese eingesetzt? „Man benutzt Bleistifte vor allem deshalb, weil man auf dem gefalteten Stimmzettel nicht sehen kann, was jemand angekreuzt hat. Filzstift zum Beispiel drückt sich durch. Und das verstößt gegen das Wahlgeheimnis“, erklärt die Wahlleiterin. Denn: Beim Einwurf des Zettels in die Urne darf die Stimmabgabe nicht zu erkennen sein. Dies könne bei Filz- oder Kugelschreibern durchaus passieren. Außerdem habe der Wähler die Möglichkeit, die Abstimmung zu korrigieren. Wer dennoch lieber mit einem Kugelschreiber sein Kreuzchen machen will, dürfe diesen mitbringen.

Übersicht: Diese Stichwahlen stehen noch an

In 13 Kommunen gibt es die Stichwahl am 9. Juni. Diese Kandidaten treten gegeneinander an (in Klammern Parteizugehörigkeit und Prozente des ersten Wahlgangs):

Saarbrücken: Oberbürgermeisterwahl

Charlotte Britz (SPD, 36,8 Prozent) gegen Uwe Conradt (CDU, 29 Prozent)

Neunkirchen: Oberbürgermeisterwahl

Jörg Aumann (SPD, 46,8 Prozent) gegen Dirk Käsbach (CDU, 27,5 Prozent)

St. Ingbert: Oberbürgermeisterwahl

Hans Wagner (parteilos, 41,7 Prozent) gegen Ulli Meyer (CDU, 41,4 Prozent)

Mandelbachtal, Bürgermeisterwahl

Gerd Tussing (CDU, 32 Prozent) gegen Marina Vermeulen (SPD, 49,7 Prozent)

Blieskastel: Bürgermeisterwahl

Annelie Faber-Wegener (CDU, 31,9 Prozent) gegen Bernd Hertzler (SPD, 40,8 Prozent)

Heusweiler: Bürgermeisterwahl

Thomas Redelberger (CDU, 48,4 Prozent) gegen Stefan Schmidt (SPD, 31 Prozent)

Sulzbach: Bürgermeisterwahl

Michael Adam (CDU, 48,7 Prozent) gegen Dieter Heckmann (SPD, 18,8 Prozent)

Kleinblittersdorf: Bürgermeisterwahl

Erika Heit (CDU, 26,3 Prozent) gegen Rainer Lang (SPD, 20,7 Prozent)

Losheim am See: Bürgermeisterwahl

Helmut Harth (parteilos, 36,4 Prozent) gegen Björn Kondak (SPD, 31,9 Prozent)

Püttlingen: Bürgermeisterwahl

Edmund Altmeyer (CDU, 45,4 Prozent) gegen Denise Klein (SPD, 43,7 Prozent)

Riegelsberg: Bürgermeisterwahl

Klaus Häusle (SPD, 43,5 Prozent) gegen Benjamin Schmidt (CDU, 29,7 Prozent)

Überherrn: Bürgermeisterwahl

Anna Yliniva-Hoffmann (SPD, 42,9 Prozent) gegen Michael Fetik (parteilos, 27,5 Prozent)

Wallerfangen: Bürgermeisterwahl

Horst Trenz (SPD, 44,1 Prozent) gegen Nicole Reiners-Gerard (CDU, 29 Prozent)

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