Regionaler Leitartikel Das Saarland ist tief getroffen

Saarbrücken/Freisen · Die tödlichen Schüssen auf zwei junge saarländische Polizisten mahnen auch zu einem anderen Umgang mit denen, die das Gesetz vertreten.

Die tödlichen Schüsse auf zwei junge Poizisten erschüttern das Saarland
Foto: Robby Lorenz

Das Saarland ist zutiefst erschüttert. Weil das Leben von zwei jungen Menschen, die ihr Leben noch vor sich hatten, brutal und kalt ausgelöscht wurde. Eine 24-Jährige und ein 29-Jähriger wurden umgebracht, bloß weil sie ihren Dienst taten. Erklären, fassen kann man all‘ das nicht.

Soweit man bis jetzt weiß, feuerte der Schütze, weil er bei einer Kontrolle auffiel, hätte wegen Wilderei belangt werden können. Geradezu läppisch im Lichte der folgenden Bluttat. Viel mehr als nun in Gedanken bei den Familien, Freunden, Kollegen der jungen Polizistin und des Polizisten zu sein, bleibt zunächst mal nicht – und mit ihnen zu trauern.   

Zugleich stellen sich aber doch Fragen. Nach aktuellem Kenntnisstand hatte der Täter, offenbar ein passionierter Sportschütze und Jäger, zwar Schusswaffen, aber wohl keine Erlaubnis mehr, sie zu besitzen. Wie kann es dann aber sein, dass so jemand offenbar ohne ernsthafte Probleme diese behalten kann oder sich neue beschaffen? Offensichtlich fehlt es an wirksamen Kontrollen. Und es ist auch in Deutschland viel zu einfach, an solche Todeswerkzeuge zu kommen.

Sicher, wir haben keine amerikanischen Verhältnisse, wo Pistolen und Gewehre wie Lebensmittel über die Theke gehen. Auch darum sind Polizeibeamte, die im Dienst ihr Leben lassen, zum Glück bei uns keine traurige Normalität. Aber auch in Deutschland ist der Ton rau geworden. Immer häufiger werden Polizisten beschimpft, mit Fäusten und Waffen attackiert, sei es beim alltäglichen Familienkrach, sei es bei Demos von Pegida bis Querdenkern. Wer für die Einhaltung der Gesetze eintritt, muss sich mittlerweile viel zu viel gefallen lassen. Da immer wieder mehr Respekt vor und für die Polizei einzufordern, reicht nicht. Jeder und jede einzelne von uns muss danach handeln. Auch dazu mahnen die Ereignisse vom Montag. 

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