Investitionen von rund 600 Millionen Euro Das sind die größten öffentlichen Bauprojekte des Saarlandes

Für 600 Millionen Euro sind Vorhaben in der Planung oder schon in der Umsetzung. Weil Personal fehlt, bleiben jedoch jedes Jahr Millionen liegen. Die SZ stellt die größten Projekte vor.

Die größten öffentlichen Bauprojekte im Saarland: Ein Überblick
Foto: Bauministerium/agn Rhein-Main GmbH

Für die Bauplaner der Landesregierung gibt es eine todsichere Möglichkeit, mit ihren Projekten in die Öffentlichkeit zu kommen: Ein Gebäude muss Jahre zu spät fertig werden und/oder den Kostenrahmen sprengen. Andere Projekte wie das Praktikumsgebäude für die Pharmazie an der Universität in Saarbrücken, das nicht nur pünktlich fertig geworden ist, sondern mit 18 Millionen Euro Kostenrahmen geblieben ist, haben es schwer.

Die zehn größten Bauprojekte des Saarlandes
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Foto: Focht und Partner Architekten

Die SZ stellt die größten Bauvorhaben des Landes vor, die bereits umgesetzt werden oder in der Planung sind. Derzeit plant die Staatliche Hochbaubehörde im Landesverwaltungsamt in St. Ingbert, das dem Bau- und Innenministerium untersteht, 20 große Baumaßnahmen des Landes. Sie haben ein Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro. 22 weitere Bauvorhaben in der gleichen Größenordnung werden aktuell schon ausgeführt.

Wobei es „planen“ eigentlich nicht richtig trifft: Die Bau-Experten der Landesverwaltung planen nicht selber, sondern lassen planen. Für eigene Planungen fehlt das Personal. Die rund 40 Mitarbeiter kontrollieren die Dienstleistungen der beauftragten Architekten, Ingenieure, Statiker und Techniker.

Zusätzliches Personal ist nach Angaben des Bauministeriums nur sehr schwer zu finden, vor allem im Bereich Haus- und Versorgungstechnik sei Personal auf dem Arbeitsmarkt knapp, jedenfalls zu den Konditionen des Tarifvertrages der Länder.

Weil das so ist, kann gar nicht das gesamte Geld für Bau-Investitionen abfließen: Von den 60 bis 70 Millionen Euro, die pro Jahr für Bauprojekte verfügbar sind, konnten in den vergangenen Jahren nur 35 bis 40 Millionen Euro umgesetzt werden. „Nach der Landtagswahl brauchen wir ein eigenes Bauministerium“, sagt Bouillon. Die Umsetzung der Bauprojekte sei eine „Herkulesaufgabe für die nächsten Jahrzehnte“.

Der Investitionsbedarf an den öffentlichen Gebäuden im Saarland ist enorm. Das zeigt nicht nur der Pingusson-Bau in Saarbrücken, dessen Zukunft ungewiss ist, sondern auch eine ganze Reihe weiterer Gebäude. Politisch beschlossen, aber noch nicht geplant ist der Neubau eines Neurozentrums am Universitätsklinikum in Homburg. Zusammen mit einem Neubau für die Chirurgie soll das Gesamtprojekt rund 400 Millionen Euro kosten – das größte Bauvorhaben in der Geschichte des Landes. 

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