Gesundheitsausschuss im Landtag Die Pandemie verlangsamt sich

Saarbrücken · Der Corona-Ausschuss des Landtags sieht erste Erfolge der Beschränkungen.

Im Saarland ist die Übertragungsrate des Coronavirus inzwischen zurückgegangen. Der Basisreproduktionswert – also die Zahl von Personen, die ein Patient im Schnitt ansteckt – sei auf nunmehr 0,83 gefallen, teilte der SPD-Politiker Magnus Jung gestern im Anschluss an den Gesundheitsausschuss des Landtages der SZ mit. Die Pandemie gehe also zurück. „Die Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, weil es noch Unsicherheitsfaktoren gibt“, betonte der Ausschussvorsitzende Jung.

Die Lage in den saarländischen Altenheimen sei weiter bedenklich. Deshalb habe die Landesregierung beschlossen, dort ab 20. April flächendeckende Pool-Tests durchzuführen. Diese seien ein „wichtiger Faktor, um die Sicherheit dieser Risikogruppe zu erhöhen“, sagte Jung. Bei der mobilen Altenhilfe gebe es trotz bekannter Infektionen noch keine offiziellen Zahlen. „Das ist eine Verbesserung, die wir im System brauchen.“ Die freien Kapazitäten in Kliniken wertete Jung als Erfolg. Es sei gelungen, „Zustände wie in Norditalien zu verhindern“. Die finanzielle Lage der Krankenhäuser sei aber besorgniserregend. Wegen fehlender Auslastung – diese liege derzeit bei etwa 50 Prozent – und verschobener Operationen fehlten den Einrichtungen Finanzmittel. Derzeit gebe es Beratungen zwischen der Krankenhausgesellschaft und dem Sozialministerium über einen „saarländischen Rettungsschirm“ für Krankenhäuser. Experten rechnen mit einer hohen zweistelligen Millionensumme, die Ende des Jahres fehlen werde. „Das kann das Saarland nicht alleine stemmen, der Bund muss einspringen“, sagte Jung.

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