Nur noch „Grundangebot“ Saarland dünnt Fahrplan im Schienenverkehr wegen Corona aus

Saarbrücken · Die Fahrpläne im regionalen Bahnverkehr im Saarland werden in der Corona-Krise ab Montag ausgedünnt. Man reagiere damit auf die sinkende Nachfrage, erklärte das Wirtschaftsministerium in Saarbrücken.

DB Regio und Vlexx: Fahrplan im Saarland wegen Corona ausgedünnt
Foto: BECKERBREDEL/bub/BECKERBREDEL

Außerdem gehe es darum, die Belastungen des Personals zu berücksichtigen. Die Maßnahmen seien in enger Abstimmung mit Bahnunternehmen DB Regio und Vlexx vereinbart worden, teilte die Behörde mit. Mit dem reduzierten Fahrplan soll laut Ministerium ein „zwar ausgedünntes, aber stabiles Grundangebot für berufsbedingt notwendige Fahrten“ sichergestellt werden. Zeitlich beschränkt sind die neuen Fahrpläne nicht.

Erst am Freitag hatten die Spitzen der Landesregierung eine neue Ausgangsbeschränkung für das Saarland verkündet. Seitdem dürfen die Menschen das eigene Haus nur noch verlassen, wenn sie „triftige Gründe“ nachweisen können. Dazu gehört auch die Fahrt zum eigenen Arbeitsplatz.

Auf allen Strecken werde es mit kleineren Einschränkungen stündliche Verbindungen geben – mit Ausnahmen der Niedtalbahn, für die ein Schienenersatzverkehr vorgesehen ist. Die Züge sollen weiterhin an allen Bahnhöfen halten. Expressverbindungen fallen teilweise weg. „Soweit betrieblich möglich, fahren die Züge mit möglichst hoher Kapazität an Sitzplätzen, so dass trotz stark gesunkener Passagierzahlen ein angemessener Sitzabstand zwischen den Fahrgästen ermöglicht wird“, erklärte das Ministerium.

Bei der Saarbahn gilt bereits seit einer Woche der Samstagsfahrplan. Auch fahren Busse und Bahnen aus dem Saarland nicht mehr nach Frankreich, nachdem die Nachbarregion Grand Est vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet für das Coronavirus eingestuft worden ist. Außerdem war zwischen Ministerium und Betreibern für das Personal in Bussen und Bahnen eine Reihe von Schutzmaßnahmen vereinbart worden.

Die Änderungen im Fahrplan:

Im Netz von DB Regio ab Montag, 23. März, null Uhr:

  • Der RE 1 (Koblenz – Trier – Saarbrücken – Mannheim) verkehrt nur noch fünf Mal am Tag zwischen Trier – Saarbrücken – Mannheim. Der RE1 zwischen Trier und Koblenz wird eingestellt.
  • Die RB 70 (Merzig – Saarbrücken – Kaiserslautern) verkehrt nur noch zwischen Saarbrücken und Kaiserslautern.
  • Die RB 71 (Trier – Saarbrücken – Homburg) verkehrt wie bisher zwischen Trier und Homburg
  • Die bisherigen Verstärkerverkehre in der Hauptverkehrszeit auf der RB 70 und RB 71 entfallen.
  • Die S1 verkehrt wie bisher zwischen Homburg und Osterburken.
  • Die RB 77 (Dillingen – Niedaltdorf) entfällt. Stattdessen besteht Schienenersatzverkehr mit Bussen.
  • Der Fahrplan der RB 82 (Trier – Perl) wird auf einen Zwei-Stunden-Takt reduziert.
  • Die RB 68 (Saarbrücken – Pirmasens) verkehrt weiterhin im Stundentakt.

Im Netz der Vlexx GmbH ab Dienstag, 24. März, null Uhr:

  • Der RE 3 (Saarbrücken – Mainz – Frankfurt a.M.) wird ab dem 24. März als Regionalbahn RB 3 im Stundentakt verkehren, mit Halt an jedem Bahnhof auf dieser Strecke. Der Zug endet in Mainz. Die Weiterfahrt nach Frankfurt erfordert einen Umstieg in Bad Kreuznach oder Mainz. Es verbleiben zwei Direktverbindungen von Saarbrücken bis Frankfurt am frühen Morgen.
  • Die RB 73 (Saarbrücken – St. Wendel – Neubrücke) entfällt bis auf morgendliche Verstärkerfahrten.
  • Die RB72 (Saarbrücken – Lebach) verkehrt weiterhin im Stundentakt.
  • Die RB74 (Homburg – Illingen) verkehrt weiterhin im Stundentakt.
  • Die Verstärkerlinie RB 76 (Saarbrücken -Neunkirchen – Homburg) entfällt komplett.
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