Coronavirus Die Lage in saarländischen Pflegeheimen verschärft sich

Saarbrücken/Püttlingen · Immer mehr mit dem Coronavirus infizierte Heimbewohner sterben. Allerdings ist nicht in allen Fällen klar, ob Covid-19 wirklich die Todesursache war.

Die AWO Seniorenresidenz „Viktoria“ in Püttlingen hat bereits 19 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona zu verzeichnen.

Die AWO Seniorenresidenz „Viktoria“ in Püttlingen hat bereits 19 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona zu verzeichnen.

Foto: Oliver Dietze

„Wir sind besonders betroffen!“ Jürgen Nieser, Prokurist und Sprecher der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Saarland, spricht von einer „besonders belastenden Situation“ und „tiefer Bestürzung“. 26 Senioren- und Pflegeheime mit rund 2100 Bewohnern stehen im Saarland unter der Regie des Sozialkonzerns. Die Corona-Pandemie trifft die Awo als größten Pflegeheimbetreiber im Land besonders hart. Zahlen zu Todesfällen in Zusammenhang mit dem Covid-19-Virus und zu betroffenen Heimbewohnern nennt Nieser nicht. Er versichert allerdings, dass der Verband, die jeweilige Hausleitung und insbesondere die engagierte Belegschaft „alles versucht“ habe, um die Ausbreitung der Infektion einzudämmen. Mitunter vergebens. So sind nach Informationen unserer Zeitung bislang (Stand: 19. April) in der Püttlinger Awo-Seniorenresidenz „Viktoria“ von 110 Bewohnern 19 gestorben. Ob diese meist hochbetagten Bewohner mit in der Regel schweren Vorerkrankungen letztlich dem Virus erlagen, oder eine andere Krankheit todesursächlich war, bleibt offen. Fakt ist, sie waren positiv getestet und demnach als Todesfall im Zusammenhang mit Corona registriert. Awo-Sprecher Nieser erklärt: „Ein Bewohner ist beispielsweise an einer Hirnblutung verstorben. Dies ist die Todesursache, nicht das Corona-Virus. Trotzdem wird dieser Bewohner in die Corona-Statistik eingehen, da er positiv getestet war.“