Eigentlich hatten die beiden die Nase vorn: Georg Pohl und Professor Harald Altjohann, mit ihrer Firma Corvitas. Schon am 25. Januar eröffneten sie in der Saarbrücker Dudweilerstraße in Scheidt ihr privates Testzentrum -  das erste im Saarland. Doch keiner bekam’s mit. Die Nase vorn in der medialen Wahrnehmung hatte nämlich kurz drauf der „Rocco-del-Schlacko“-Konzertmanager Thilo Ziegler, der ins Corona-Geschäft umsattelte und jetzt zwei Testzentren managt, in St. Wendel und Saarlouis.  Für die Corvitas-Chefs kein Grund zur Beunruhigung, man sieht Ziegler und die eigene Firma in unterschiedlichen Geschäftsfeldern unterwegs. Während Ziegler vor allem im Privatkunden-Sektor arbeite, wie Pohl meint, soll Corvitas als Dienstleister für Wirtschaftsunternehmen auftreten. In den letzten Tagen seien sie vor allem von Kunden aus der Industrie kontaktiert worden, sagen Pohl und Altjohann, letzterer ehemals Maschinenbau-Professor an der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW).  Industriebetriebe sind denn auch die Zielgruppe, in die Pohl, der bis zur Corona-Krise mit Pohl Consulting (Saarbrücken) vor allem Prozessoptimierungs-Prozesse in der Automotive-Branche umsetzte, gut vernetzt ist: „Wir wollen für Unternehmen langfristige Schnelltest-Konzepte erarbeiten und können  sie auch mit eigener Men-Power umsetzen“, sagt Pohl. Acht Teams mit je zwei Leuten stehen bereit, sie wurden von Ärzten ausgebildet. „Wir haben uns Menschen ausgesucht, die in menschennahen Berufen gearbeitet haben, etwa Friseure, die umschulen wollten oder wegen Corona arbeitslos waren“, so Altjohann. Wobei die Tester nicht etwa bei Corvitas angestellt sind, sondern bei einem Kooperationspartner, der   Saarbrücker Brockhaus Fachkräfte Gmbh für Zeitarbeits-Kräfte. Wichtig ist den beiden Firmengründern, dass sie – anders als etwa Ziegler, der mit einem Augsburger Labor kooperiert – eine durch und durch saarländische  Lösung anbieten: Arbeitskräfte und Labor (Bioscentia) sind im Saarland zuhause.