Innenminister gibt Gesundheitsupdate „Wütend“ und „sprachlos“: Bouillon meldet sich mit Bitte an Saarländer aus Quarantäne

Saarbrücken · Die Corona-Infektion des saarländischen Innenministers, Klaus Bouillon, schlägt im Netz seit Samstag hohe Wellen. Jetzt hat sich der 73-Jährige aus der Quarantäne zu Wort gemeldet und an die Menschen appelliert.

Corona-positiv: Saarland-Innenminister Bouillon „wütend“ und „sprachlos“
Foto: dpa/Martin Schutt

Die Erkrankung des saarländischen Innenministers wurde am vergangenen Samstag bekannt. Ein am Freitag durchgeführter PCR-Test sei am Samstag positiv ausgefallen, bestätigte der 73-jährige Klaus Bouillon der SZ. Er habe Erkältungssymptome wie Husten und Schnupfen. Bouillon, der am kommenden Freitag 74 wird, ist bereits dreifach geimpft.

Gerade deshalb wurde die Meldung über die Erkrankung des Innenministers auf sozialen Medien schnell Futter für Impfskeptiker und sorgte für Verunsicherung. „Hilft die Booster Impfung doch nicht?“, schrieb so zum Beispiel ein Nutzer unter dem Beitrag der SZ.

Am Montagmittag meldete sich Bouillon auch wegen derartiger Kommentare aus der Quarantäne zu Wort und postete einen längeren Facebook-Beitrag, in dem er sich für die Genesungswünsche bedankte. „Was mich allerdings wütend und sprachlos macht, sind die Kommentare von Menschen, die weiterhin die Wirksamkeit der Impfung in Frage stellen und den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden haben“, schrieb der Innenminister weiter.

Er könne nachvollziehen, dass die Meldung seiner Erkrankung trotz zweifacher Corona-Schutzimpfung und Auffrischungsimpfung einige verunsichere. Daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass die Impfung unwirksam sei, sei aber schlichtweg falsch. „Von Beginn der Schutzimpfungen an war klar, dass uns die Impfung nicht zu 100 Prozent vor einer Ansteckung oder deren Weitergabe schützt“, so Bouillon. „Sie verringert jedoch das Risiko und bewahrt uns vor einem schweren Krankheitsverlauf, bei dem unter Umständen auch eine Behandlung auf einer Intensivstation notwendig werden kann.“

Er selbst sei froh, geimpft zu sein und aktuell nur Erkältungssymptome zu haben. Welche Auswirkungen die Erkrankung für ihn und sein Umfeld ohne Impfung hätte, wolle er sich nicht vorstellen. „Mein derzeitiger Zustand zeigt: Die Impfung wirkt!“, betont der 73-Jährige abschließend. Daher bitte er die Menschen noch einmal persönlich, sich jetzt impfen zu lassen, um dabei zu helfen, Menschenleben zu retten: „Nur gemeinsam können wir dazu beitragen, die Pandemie zu bewältigen.“

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