Corona Lehrer und Erzieher im Saarland können sich wohl noch diese Woche zur Impfung anmelden

Update · Lehrer und Erzieher im Saarland  können sich möglicherweise noch in dieser Woche für eine Corona-Impfung anmelden. Die Priorisierung der Corona-Impfverordnung solle kurzfristig bis Mitte der Woche angepasst werden.

Corona:  Noch keine Impftermine für Lehrer und Erzieher im Saarland
Foto: dpa/Jens Kalaene

Anschließend könnten sich die Anspruchsberechtigten analog den weiteren Berechtigungsgruppen zur Impfung anmelden, verlautete es am Dienstagnachmittag aus dem Gesundheitsministerium. Das Ministerium präzisierte damit Angaben vom Morgen, in denen es noch offengelassen hatte, ab wann die beiden Berufsgruppen einen Impftermin beantragen können.

Am Montag hatten sich Bund und Länder auf der Gesundheitsministerkonferenz darauf verständigt, Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen schneller gegen das Virus zu impfen als zunächst vorgesehen. Sie sollen nun in der Impfverordnung in Prioritätsgruppe zwei statt in Gruppe drei eingestuft werden. Die geänderte Impfverordnung könnte an diesem Mittwoch in Kraft treten.

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, sieht die priorisierte Impfung von Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern hingegen kritisch. „Wenn ich das ehrlich beantworten soll, habe ich sehr gemischte Gefühle“, erklärte Buyx am Dienstag im Deutschlandfunk.

Sie könne zwar die politische Motivation nachvollziehen, auch wisse sie, dass Schulen und Kitas ein „essenzieller Bereich der Gesellschaft“ seien. „Ich muss aber auch gestehen: Ich hätte mir gewünscht, dass man eine erhöhte Sicherheit dort erreicht hätte, beispielsweise über Tests.“

Das Verändern der Impf-Priorisierung bedeute nämlich auch, dass man das ursprüngliche Prinzip dahinter aufgebe. Der Impfplan sei „sehr gut überlegt“ gewesen. Zudem habe die ständige Impfkomission klar gesagt, dass Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher nicht den gleichen Risiken ausgesetzt seien wie Menschen, die von Beginn an in der zweiten Gruppe der Impf-Reihenfolge waren, „da reden wir ja tatsächlich von Patientinnen und Patienten, die aktiv in der Chemotherapie sind“, sagte Buyx. „Und das (...) macht mir Bauchschmerzen.“

Zudem sei die Verteilung der Vakzine angesichts der knappen Impfmengen derzeit sowieso schon ein Problem. Zwar gebe es keinen „harschen Verteilungskonflikt“, und in der nächsten Zeit rechne man mit viel mehr Impfdosen. Aber klar sei derzeit auch: „Wenn Sie einer Gruppe bevorzugt etwas geben, dann fehlt es eben tatsächlich irgendwo anders“, erklärte die Ethikrats-Vorsitzende. So werde der Impfprozess im Gesamten verlangsamt.

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