Zwangspause in Corona-Krise endet Flughäfen in der Großregion kündigen Neustart an

Saarbrücken/Hahn/Luxemburg · In der Corona-Krise gleichen Airports Geisterflughäfen. Shops, Cafés, Restaurants - alles geschlossen. Doch schon bald sollen auch in Rheinland-Pfalz, Luxemburg und im Saarland wieder Passagiermaschinen abheben.

Corona-Krise: Flughäfen in der Großregion kündigen Neustart an
Foto: dpa/Oliver Dietze

Nach einer mehrwöchigen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie rechnet der Hunsrück-Flughafen Mitte Juni mit einem Neustart seines Passagierverkehrs. Nach der erwarteten Aufhebung der weltweiten Reisewarnung für deutsche Touristen in der EU am 14. Juni zugunsten individueller Reisehinweise für einzelne Länder würden wieder regelmäßige Passagierflüge erwartet, teilt Christoph Goetzmann, Mitglied der Hahn-Geschäftsführung, der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Corona-Hygieneregeln würden strikt beachtet. Der Europa-Tourismus werde allerdings vorerst deutlich unter Vor-Corona-Niveau anlaufen.

Gewöhnlich fliegen die Passagier-Airlines Ryanair, Wizz Air und Air Serbia den Flughafen Hahn an. Der größte rheinland-pfälzische Airport gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen.

Der Flughafen Saarbrücken kündigt an, dass die Airline Danish Air Transport (DAT) am 2. Juni ihren Flugbetrieb zwischen der saarländischen Landeshauptstadt und Berlin wiederaufnehmen werde. Zunächst werde es täglich außer samstags einen Hin- und Rückflug geben, mit Maßnahmen zur sicheren Abfertigung der Passagiere.

Die luxemburgische Fluggesellschaft Luxair will bereits vom 29. Mai an wieder abheben. Zunächst werden vom Flughafen Findel in Luxemburg fünf Flugziele angeboten: München, Hamburg via Saarbrücken, Porto, Lissabon und Stockholm, wie Luxair ankündigt. Das Flugnetz solle in der nächsten Zeit weiter ausgedehnt werden.

Der abgelegene und defizitäre Flughafen Hahn gleicht gegenwärtig einem Geisterflughafen: Die Cafés und Geschäfte im Terminal sind geschlossen. Allerdings hat er sich nach Darstellung seines Managers Goetzmann in Pandemie-Zeiten zu „einem der führenden deutschen Frachtflughäfen“ entwickelt, etwa für die Abwicklung von Flügen mit Corona-Schutzkleidung. „Neue Logistikunternehmen und Airlines haben uns entdeckt“, sagt Goetzmann. Der Hahn besitzt eine Nachtfluggenehmigung.

Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn kritisiert, der Airport setze wegen Passagiermangels offensichtlich auch wieder - wie schon vor etlichen Jahren - auf einen Flugbetrieb „mit kleinen Knatterern, Heulern oder Brummern“. Diese Kleinflugzeuge flögen oft nur im Kreis und nervten die Anwohner. Goetzmann wies die Kritik zurück. Es könne höchstens sein, dass im Hunsrück nun mehr Geschäftsleute starteten, weil Linienflüge mit großen Maschinen ausfielen. Vielleicht trauten sich auch mehr Hobbyflieger zum Hahn, weil es dort derzeit ohne Passagiermaschinen ruhiger sei.

(dpa)
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