Fraktionschef der Linken im Saar-Landtag Lafontaine hält völligen Niedergang der SPD für möglich

Saarbrücken · Die Politik unter dem sozialdemokratischen Kanzler Gerhard Schröder wirke bis heute nach, sagt der frühere Parteichef in einem Zeitungsinterview.

 Oskar Lafontaine, einst SPD-Bundeschef, heute Fraktionsvorsitzender der Linken im Saar-Landtag, sieht die SPD vor einem totalen Zusammenbruch. (Archivaufnahme)

Oskar Lafontaine, einst SPD-Bundeschef, heute Fraktionsvorsitzender der Linken im Saar-Landtag, sieht die SPD vor einem totalen Zusammenbruch. (Archivaufnahme)

Foto: dpa/Oliver Dietze

Der frühere SPD-Chef und heutige Linken-Politiker Oskar Lafontaine hält einen völligen Niedergang der SPD für möglich. „In Italien oder Frankreich haben sich die sozialdemokratischen Parteien mehr oder weniger aufgelöst“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). „Das kann auch der SPD passieren, wenn sie ihre Politik nicht ändert.“

Die SPD verliere seit 1999 Wähler, weil die Regierung unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer im Zusammenwirken mit CDU, CSU und FDP Gesetze verabschiedet habe, die die Hälfte der Bevölkerung in einem dramatischen Ausmaß schlechter stellten. „Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das hat nur niemand in der SPD-Führung realisiert“, sagte der Fraktionschef der Linken im saarländischen Landtag.

Die zurückgetretene Parteichefin Andrea Nahles sei nicht an Machogehabe in der SPD gescheitert, so Lafontaine. „Ach was, sie hat über Jahre ein erstaunliches Stehvermögen bewiesen“, antwortete er auf eine entsprechende Frage.

(dpa)
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