Besuch von Astronaut Matthias Maurer im Landtag CDU will Raumfahrt-Studium an Saar-Uni

Saarbrücken · Astronaut Matthias Maurer besuchte die CDU im Landtag – und gab Ratschläge für den Strukturwandel.

 Für den wirtschaftlichen Strukturwandel an der Saar? CDU will Raumfahrt-Studium an der Uni (Symbolbild).

Für den wirtschaftlichen Strukturwandel an der Saar? CDU will Raumfahrt-Studium an der Uni (Symbolbild).

Foto: dpa/-

Der Astronaut Matthias Maurer sieht in der Raumfahrt Potenzial für Wissenschaft und Wirtschaft im Saarland. Bei einem Besuch in der CDU-Landtagsfraktion warb der gebürtige Oberthaler und Doktor der Materialwissenschaft am Montag dafür, die Forschungslandschaft im Saarland stärker mit der Raumfahrt-Branche zu vernetzen. Aus Projekten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) entstünden europaweit 120 bis 150 Firmen im Jahr. „Ich frage mich: Warum sollten nicht auch einige Firmen im Saarland entstehen?“, sagte Maurer.

Großes Potenzial fürs Saarland sehe er vor allem im Bereich der Datenverwertung. Im Weltall gebe es derzeit 2000 aktive Satelliten, in wenigen Jahren seien es 20 000. Um diese zu betreuen und zu steuern, seien intelligente Systeme notwendig, bei denen Künstliche Intelligenz (KI) eine Rolle spiele – hier sei das Saarland das führende Bundesland.

 Matthias Maurer, ESA-Astronaut aus Oberthal-Gronig

Matthias Maurer, ESA-Astronaut aus Oberthal-Gronig

Foto: dpa/Federico Gambarini

Maurer regte auch eine Zusammenarbeit mit Luxemburg an, das seit einigen Jahren auf den Weltraumbergbau setzt und diese Branche stark fördert. In Luxemburg gibt es mittlerweile einen Aufbaustudiengang Raumfahrt. Maurer empfahl auch dem Saarland, Raumfahrt als Fach an der Universität anzubieten – eine Idee, die bei der CDU-Fraktion im Landtag auf fruchtbaren Boden fiel. Sie sprach von der Möglichkeit, einen Master-Studiengang an der Saar-Uni aufzubauen. Denkbar seien auch Ansiedlungen von Start-ups und ein Ausbau der Expertise für Raumfahrt. „Im KI-Bereich spielen wir mit unserem eigenen kleinen Silicon Valley aus Cispa Helmholtz-Zentrum, den Max-Planck-Instituten für Informatik und Softwaresysteme, dem DFKI und dem Leibniz-Zentrum für Informatik eine führende Rolle“, sagte Fraktionschef Alexander Funk. „Warum also nicht Synergien schaffen und unsere KI-Möglichkeiten für die Raumfahrt nutzen?“

 CDU-Fraktionschef Alexander Funk (CDU)

CDU-Fraktionschef Alexander Funk (CDU)

Foto: dpa/Oliver Dietze

Funk bezeichnete die Raumfahrt als „Chance für unseren Strukturwandel“. Er berichtete von Überlegungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), ein Institut für Künstliche Intelligenz zu gründen. „Der Standort Saarbrücken wäre ideal“, sagte Funk.

Maurer ist derzeit auf Heimatbesuch. Der Saarland-Botschafter wurde von der CDU-Fraktion im Landtag eingeladen. „Wenn wir das Saarland als Raumfahrt-Standort etablieren wollen, wäre ein Saarländer im Weltraum die beste Werbung, die wir uns nur wünschen könnten“, sagte Fraktionsvize Hermann Scharf.

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