Schwerpunktkontrolle im Saarland Bundespolizei sagt Schleuserbanden den Kampf an
Saarbrücken · An die 80 Beamte waren nach eigenen Angaben entlang der saarländisch-lothringischen Grenze im Einsatz, um illegale Grenzgänger zu stoppen.
Während einer groß angelegten Schwerpunktkontrolle haben Bundespolizisten am Donnerstag (11. April) entlang der deutsch-französischen Grenze patrouilliert. Damit bezweckt die Behörde, den „Fahndungsdruck auf Schleuserbanden zu erhöhen“, wie Michael Schul an der Goldenen Bremm bei Saarbrücken sagte. Und nicht nur das: Der ständige Vertreter des Präsidenten der Bundespolizeidirektion in Koblenz erklärte, dass damit der Bevölkerung signalisiert werden soll, dass „die Bundespolizei verstärkt tätig ist“. Seine Kollegen seien nicht nur an solchen Sondereinsätzen aktiv. Schul: „Die Beamten kontrollieren täglich.“ Die Intensität werde verstärkt. So soll es in nächster Zeit weitere solcher Einsätze im Grenzgebiet geben, kündigte er an.
Geplante Zusatzkontrollen entlang der Grenzen zu Frankreich, Luxemburg und Belgien sollen aus der Luft erfolgen. Der Koblenzer Bundespolizeivertreter kündigte Hubschraubersprungfahndungen an: Kontrollen mit schnellen Ortswechseln, um Schleuser zu schnappen, die mit Autos unterwegs sind. Außerdem setzten Beamte Drohnen ein, um den Grenzverlauf von oben zu inspizieren.
Am Donnerstag waren nach Bundespolizeiangaben rund 80 Fahnder im Einsatz, darunter Vertreter der fürs Saarland zuständigen Bundespolizeiinspektion in Bexbach, der Bundesbereitschaftspolizei aus Bad Bergzabern/Pfalz sowie einer mobilen Einheit. An zehn neuralgischen Orten observierten sie Grenzgänger. auch in Zügen und Fernbussen. Dabei ging ihnen eine Frau aus Bosnien-Herzegowina in Netz, wie der Bexbacher Dienststellensprecher Dieter Schwan berichtet. Sie wurde mit Haftbefehl gesucht. 2018 deckten die Bundespolizisten im Saarland 778 illegale Einreisen auf, weitere 83 Mal hielten sich Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung im Saarland auf, berichtete Schwan.
Ein besonders eklatanter Fall war der lebensbedrohliche Transport von Flüchtlingen in einem luftdicht abgeschlossenen Kühlwagen. Der Transporter war an einer Autobahntankstelle bei Saarlouis gestoppt worden
Zur Bundespolizei im Saarland gehörten aktuell etwa 400 Beamte. Weitere 50 sollen hinzukommen.