Extra-Lieferung der EU 80.000 Dosen Biontech fürs Saarland gehen doch nicht nur an Grenzgänger

80.000 Biontech-Dosen nur für Unternehmen mit Grenzgängern? Die Meldung hat im Saarland für Aufregung gesorgt. Jetzt soll es doch ganz anders kommen.

80 000 Dosen Biontech soll es im Saarland extra geben - nach den Stiko-Kritierien.

80 000 Dosen Biontech soll es im Saarland extra geben - nach den Stiko-Kritierien.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Das Saarland will 80 000 Impfstoffdosen des Herstellers Biontech, die aus einer Sonderlieferung der EU stammen, der gesamten Impfkampagne zugutekommen lassen - nicht Firmen mit Grenzpendlern. Die Dosen würden „komplett in das bestehende System einfließen, die Kapazitäten werden der gesamten Bevölkerung nach der Priorisierungsliste der Stiko zugutekommen“, erklärte Ministerpräsident Tobias Hans am Donnerstag in Saarbrücken. Dazu habe sich das Landes-Kabinett am Mittwoch entschieden.

In den vergangenen Tagen hatte es zum Teil heftige Kritik an Ankündigungen des Gesundheitsministeriums gegeben, die nahelegten, die Dosen könnten vornehmlich an Unternehmen mit hoher Grenzpendler-Quote vergeben werden – unter Missachtung der Stiko-Kriterien, die vor allem den Schutz von Risikogruppen zur Grundlage haben.

Hans sagte, die 80 000 Extra-Dosen Biontech würden ab der kommenden Woche geliefert. Sie würden in die saarländischen Impfzentren gegeben und in der normalen Priorisierung verimpft. Diese werde eine erhebliche logistische Herausforderung für die Zenteren. Es müsse dort Sonderschichten geben. Weil bald  auch weitere 100 000 Dosen aus der regulären, allgemeinen Lieferungen der drei zugelassene Impfstoffe im Saarland erwartet würden, könne die Impfkampagne insgesamt hier nun Fahrt aufnehmen. Ab April werde auch in 500 Arztpraxen im Saarland geimpft. 

Das Saarland hatte die Zusage der 80 000 Biontech-Dosen in einer Runde von Bund und Ländern Ende vergangener Woche zugesprochen bekommen – pro Kopf deutlich mehr als jedes andere Bundesland. Sie kommen aus einem Anteil der Sonderlieferung der EU, die diese für verstärktes Impfen in Hotspots und Grenzregionen bereitgestellt hat. 80 000 Dosen entsprechen etwa der Zahl, die bisher an Biontech im Saarland insgesamt seit Jahresende verimpft wurde.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) nannte dies “eine stattliche Zahl“. Vor der Presse in Saarbrücken sagte sie: „Damit werden wir was das Durchimpfen angeht, ein gutes Stück vorankommen.“

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